Die erste Messe, auf der du deine Bücher ausstellst und dich als Autorin präsentierst, wird dir wahrscheinlich immer im Gedächtnis bleiben. Es ist eines dieser ersten Male. Du kannst dich darauf vorbereiten und hoffen, dass du gewappnet bist. Vielleicht bist du es, vielleicht auch nicht. Heute möchte ich dir von meinem ersten Mal erzählen: Die BuchBerlin 2018

Ja, ich gebe zu, es ist schon ein paar Tage her. Die Leipziger Buchmesse 2019 steht schließlich unmittelbar bevor, aber ich glaube das Thema wird nicht wirklich älter – erste Male gibt es schließlich ständig. Vielleicht ist Leipzig deine erste als Ausstellerin, vielleicht nimmst du aber auch an einer der vielen kleineren Buchmessen teil. Es gibt inzwischen wirklich wahnsinnig viele Messen dieser Art und ich empfehle dir, sobald du dort etwas zu zeigen hast, auch hinzugehen. Es ist ein tolles Erlebnis, wenn Menschen an deinem Stand stehen bleiben und du beobachten kannst, wie sie dein Buch begutachten.
Was solltest du bei der Vorbereitung beachten?
Du brauchst Bücher (um etwas anbieten zu können), einen verlässlichen Stift (für Autogramme und deine Verkaufsstatistik – denn du wirst für die Steuer später Rechnungen schreiben müssen und solltest irgendwo dokumentieren, wie viele Bücher du verkaufst), etwas zu Essen, etwas zu Trinken, je nach Genre etwas Deko für deinen Tisch und eine Tischdecke. Wechselgeld hilft sehr, wenn du etwas verkaufen willst, aber es ist natürlich nicht wie auf dem Flohmarkt. Etwas zum kostenfreien Mitnehmen und an dein Buch erinnern für all die Interessierten, die dein Buch nicht sofort kaufen – hier bieten sich Lesezeichen, Flyer, Postkarten oder Leseproben an.
Auch sehr hilfreich sind Aufsteller für das Buch oder die Bücher, denn du tust gut daran auch die Dimension Höhe zu nutzen. Toll sind auch Rollups, die du hinter dir aufstellen kannst. Sie sagen der Welt „Hallo, hier findest du Autor XY“.

Wie war meine erste Buchmesse als Ausstellerin?
Finanziell gesehen zahlt man häufig drauf, da muss man sich keine Illusionen machen. Wenn du Hotelkosten, Fahrtkosten und den Stand auf die eine Seite der Rechnung schreibst und deinen Büchergewinn auf die andere, sieht es nicht so aus, als ob es sich lohnt. Ich habe für diese erste Messe gehofft, es würde mir gelingen, mindestens zehn Bücher zu verkaufen. Ich glaube, das hatte ich recht zügig drin. Trotzdem verdiene ich pro Taschenbuch nicht so viel, dass ich davon große Sprünge machen könnte.
Ich hatte eigentlich einen kleinen Tisch (80cm) bestellt und sah mich dann einem großen (160cm) gegenüber, was wohl aus Gründen der Gangaufteilung nicht anders möglich war. Erst hatte ich ein bisschen Panik, dass meine Tischdecken nicht ausreichen würden, um den ganzen Tisch zu bedecken, aber das hat zum Glück irgendwie geklappt, aber dafür brauchte es KLEBEBAND (das darf in keinem Messeset fehlen). Was ich nicht hatte, war ein Rollup – für die nächste Messe besorge ich mir allerdings eins. Ich hatte gedacht, mein Name würde sowieso niemanden anlocken und wahrscheinlich hatte ich damit Recht, aber je länger ich schreibe, desto bekannter werde ich und außerdem kann man vor einem Rollup naturgemäß viel besser für Fotos posieren als vor einem Stand… Außerdem sind die Dinger wirklich erschwinglich. Ich muss mir nur noch eins designen (lassen), das zeitlos ist und mehrfach verwendet werden kann.
Dass mein Tisch so groß war, war Vorteil und Nachteil zugleich. Ich hatte viel Platz für meine Bücher, aber da ich nur mit zwei Romanen angereist bin, war es etwas luftig. Ein drittes oder viertes Buch hätte nicht geschadet. Aber auch so zog der Tisch einige Blicke auf sich. Viele Leserinnen konnte ich mit der geschickten Platzierungen von „Sündenfeuer“ davon abhalten, weiterzugehen. Das Cover zog die Leute irgendwie an – ganz anders als Online. Denn online verkauft sich der zweite Band deutlich träger als der erste. So war es wirklich spannend zu beobachten, dass die Messebesucherinnen vor allem wegen des zweiten Bandes angehalten sind und den Klappentext sehr ansprechend fanden. Gekauft haben die meisten dann doch den ersten, weil man ja von vorn anfängt, aber grundsätzlich hat sie der zweite mehr angesprochen.
Grundsätzlich gehen die Meinungen zum richtigen Verhalten auf Messen stark auseinander. Die Einen sagen, man soll unbedingt Besucher aktiv ansprechen, andere wollen potenzielle Leser nicht verschrecken. Ich denke beides kann richtig sein, je nachdem wen man mit seinem Buch ansprechen möchte, sollte man überlegen, ob die Zielgruppe sich vom aktiven Ansprechen gestört fühlen würde oder ob sie es gut fände. Ich habe einen Mittelweg gewählt. Ich habe Menschen angesprochen, deren Blick sowieso schon an meinen Büchern hing oder die an den Stand getreten sind. Aktiv herumgelaufen und Menschen angesprochen habe ich nicht. Andere Autoren machen das aber durchaus.
Außerdem habe ich beobachtet, dass die Besucher lieber kaufen, wenn der Autor zum signieren vor Ort ist. Jedes Mal, wenn ich mal unterwegs war, wollten die Leute später nochmal wieder kommen. Ob sie es alle getan haben, weiß ich natürlich nicht. Aber es war sehr auffällig, dass sie das Buch beim Autor kaufen wollten und nicht bei der Schwester der Autorin.
Es ist toll, mit Menschen zu reden, die sich für deine Bücher interessieren und dich dort zum ersten Mal sehen. Allerdings kommen dich natürlich auch Leserinnen besuchen, die deine Bücher schon kennen und das ist mindestens genauso toll.
Wenn du ein soziales Wesen bist, wirst du wie ich eine Menge Menschen treffen. Ich war vor der Messe bereits etwa zwei Jahre intensiv als Autorin in Social Media unterwegs und hatte auch mit einigen Kolleginnen und Kollegen schon einmal geschrieben oder gesprochen, manche schon einmal getroffen und mit einer Bloggerin hatte ich sogar schon einmal ein Kaffeedate mit meinen Hunden.
So eine Buchmesse ist ein sehr herzliches Event. Man drückt Menschen, die man noch nie gesehen hat und bei manchen wird man sich nicht mehr an die Namen erinnern – so ehrlich dürfen wir an dieser Stelle sein. Ganz wichtig an dieser Stelle sind FOTOS. Du solltest davon einfach eine Menge machen und zwar ganz unabhängig davon, ob du auf Fotos sowieso immer doof aussieht (wie ich). Sie sind eine schöne Erinnerung an das Event und eignen sich super für Social Media.

Fazit:
Mein Wochenende in Berlin war super. Ich hatte viel Spaß, habe tolle Kolleginnen und Kollegen getroffen. Tolle Bloggerinnen und Blogger geknuddelt. Neue Leserinnen und Leser begeistert und überhaupt war es ein schönes Erlebnis.
Was ich im nächsten Jahr (also 2019) optimiere?
Ich komme 2019 auf mindestens zwei Events (bereits fest gebucht sind die BuchBerlin 2019 und Buchpassion 2019 in Köln – beide im November), aber ich komme zu beiden Events als Teil eines Teams – mit wem ich auftrete, verrate ich rechtzeitig vorher. Warum?
Ich habe viele Autoren gesehen, die sich Stände teilen. Das ist natürlich preislich günstiger, aber bei uns gar nicht so der ausschlaggebende Faktor – wir wollen uns gegenseitig vertreten können und jeweils unsere Leser auch für die mitausstellenden Autoren begeistern – deshalb ist es wichtig, dass man von der Zielgruppe her zumindest einigermaßen zusammen passt (das Persönliche ist natürlich auch sehr wichtig, aber mit einem unmagischen Cosy Crime gemeinsam mit High Fantasy Autoren auszustellen macht für beide Seiten nicht viel Sinn). Was an diesem Modell auch sehr schön ist, dass man sich gegenseitig wunderbar unterhalten kann, wenn mal nichts los ist, denn diese Phasen gibt es eben auch. Gemeinsam kann man sich auch sonst schöne Dinge einfallen lassen… Mal sehen, was unsere Zusammenarbeit so für Früchte trägt.
Außerdem habe ich mich bei beiden Events für Lesungen angemeldet. Ob ich eine kriege, sehen wir aber erst wenn das ausgelost wurde. Meine erste Videolesung habe ich ja nun hinter mir und ich habe noch sehr viel Zeit zum Üben. Wahrscheinlich werde ich trotzdem sehr nervös sein, aber da muss ich durch. Die Lesungsmöglichkeiten, die sich auf einer Messe bieten sind wirklich toll, um neue Leser zu begeistern.
Bis zur nächsten Messe plane ich außerdem, drei weitere Prints einzupacken, damit der Tisch nicht mehr so leer aussieht. (Ich empfehle trotzdem ab dem ersten oder zweiten Buch auf Messen zu fahren, um neue Leser zu gewinnen)
Welche?
Als erstes kommt natürlich demnächst die Liebesgeschichte, zu der meine Newsletterabonnenten schon ein bisschen mehr wissen. Außerdem plane ich zwei weitere Projekte bis zum späten Herbst abgeschlossen zu haben, doch ob das klappt hängt von so vielen Faktoren ab, dass ich noch nicht näher darauf eingehen möchte.