Erin fragt… Autorin Lara Lorenz

Lara Lorenz hat 2015 ihren ersten Fantasy-Roman als Self-Publisherin veröffentlicht. Es handelt sich bei Unsterbliche: Jäger um einen Vampirkrimi. Eine wunderbare Kombination, findest du nicht?

Ich habe eine Leseprobe für dich aushandeln können:

Leseprobe zu Unsterbliche: Jäger

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Lara Lorenz – Unsterbliche: Jäger bei Amazon

Vanitas with Skull and Topper Hat
Vanitas with Skull and Topper Hat on wood

Außerdem ist sie abseits des Fantasy-Genres auch als Cathrin York unterwegs. Das Jahr 2017 wird sicherlich sehr spannend für Lara, weil gleich mehrere ihrer Bücher erscheinen werden. Auch wenn es von den Unsterblichen noch mehrere Fortsetzungen geben wird, so stehen in 2017 zunächst ein paar andere Veröffentlichungen auf dem Plan. Als nächstes kommt um Ostern herum voraussichtlich der erste Teil der Finia-Saga, einer Trilogie, die im Genre Jugend-Fantasy zu finden sein wird. Auch zum Kindle-Storyteller-Award ist wieder ein Beitrag von ihr geplant und zum Jahresende wird es einen weiteren Jugend-Fantasy-Roman von ihr geben. Es erwartet dich also einiges, du darfst gespannt sein.

Privat lebt Lara Lorenz mit ihrem Mann und vier schnuckligen Schmusekätzchen zusammen und geht ganz normaler Arbeit nach, wenn sie nicht gerade schreibt. Falls das mit dem Schreiben irgendwann nicht mehr hinhaut, würde sie ihre Freizeit dem Sockenstricken widmen, ich denke jedoch nicht, dass sie dazu in den nächsten Jahren kommen wird…

Wie lange hast du an „Unsterbliche: Jäger“ gearbeitet und was ist dir in dem Prozess am schwersten gefallen?

Ich habe etwas über ein Jahr an dem Roman geschrieben. Schwergefallen ist mir nichts, aber ich hatte zwei Stellen, die nicht ganz einfach zu handhaben waren. An einer ist mein Hauptprota Pharrell mal eben ein wenig aus dem vorgesehenen Rahmen gesprungen. Ich hab die Szene laufen lassen und am Ende dagesessen, leicht schizophren, zwischen den Empfindungszuständen: „Ach du liebes Lieschen, ist der wahnsinnig?“ und „es ist so eine tolle Szene und so stimmig“. Das hat mich eine Schreibpause von über vier Wochen gekostet, weil ich am Ende entschieden hatte, dass er die Szene behalten darf und ich anderweitig sehen musste, wie ich die Kurve da wieder bekomme (und noch ist sein qualvoller Tod als Rache für das Autorenärgern in Folgebänden nicht ausgeschlossen *lach*). Die zweite Sache war der Show-Down, weil dort so viele Informationen auf einmal in wenigen Seiten untergebracht werden mussten, dass es nicht einfach war. Aber meine Beta- und Testleser haben mir dazu sehr geholfen.Ohne meine Beta Elli wäre ich eh aufgeschmissen.

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Welche Ausgaben hattest du für deinen ersten Roman bzw. welche Dienstleistungen hast du in Anspruch genommen?

Ich hatte keine Ausgaben, denn ich bin sehr blauäugig an die Sache herangegangen. Eine Freundin hat mich auf den Storyteller-Award hingewiesen, und auf einmal musste es sehr schnell gehen. Zudem hatte ich im Vorfeld eine sehr tolle Betaleserin und tolle Testleser, das Buch war also fertig und lag nur herum. Das Cover habe ich selbst gebastelt und ich finde es immer noch stimmig, obwohl mich ein professioneller Coverdesigner für meinen Dilentantismus wahrscheinlich teeren und federn würde. Vielleicht lasse ich es mal überarbeiten, aber derzeit ist das noch nicht geplant. Mein erster Roman war also eher eine spontane Hau-Ruck-Aktion, die ich nicht bereut habe.

Wie hast du den Kindle Storyteller-Award erlebt?

Der Storyteller war echt toll – die Werbung, die man dadurch bekommt ist unbezahlbar und es ist auf jeden Fall etwas, bei dem man nichts zu verlieren hat, wenn man als Selbstpublisher zu diesem Zeitpunkt veröffentlicht. Ich habe mich dieses Jahr sogar selbst in ein Buch einer Kollegin verguckt, gelesen, rezensiert und am Ende hat die liebe Halo Summer sogar gewonnen. Das ist doch mal etwas, was Mut macht und zeigt, dass Selbstpublishing langsam aus der Ecke der Schmuddelliteratur herauskommt. Am Ende hatte ich Leser gewonnen, ein wenig Erfahrung, es war ja meine erste Publikation, viel gelernt und ich bin gerne nächstes Jahr wieder dabei.

Was hast du nach der Veröffentlichung gelernt, was du gern schon vorher gewusst hättest?

Zum Einen, dass Geduld eine Tugend ist (und leider wohl eine, die ich nicht immer in ausreichendem Maß besitze). Gerade beim Printbuch erstellen wäre ich besser ein wenig geduldiger gewesen, am Ende hat zwar alles geklappt, aber ich werde in Zukunft mehr Ruhe in die Veröffentlichung bringen. Leider bin ich meist auch ein wenig enthusiastisch und will alles selbst erledigen und das am besten gestern. Von daher habe ich auch seit vier Monaten ein fertiges Manuskript in der Schublade, dass erst 2017 veröffentlicht wird, weil ich mir hier das Tempo nicht selbst zu straff ansetzen will. Erst wenn ich Band Zwei fertig habe, werde ich auch Band Eins veröffentlichen, einfach, um mir selbst den Druck zu nehmen und entspannter zu agieren.

Und gelernt habe ich so viel, da wüsste ich nicht, wo ich anfangen soll. Von Buchsatz (da lern ich immer noch), bis hin über die Vorteile eines richtigen Schreibprogrammes, Formatierungstücken, aber auch das Umgehen mit Enttäuschungen und Zweifeln, den Umgang mit Autoren, Lesern, Werbung und den digitalen Medien. Schreiben ist meines Erachtens – vor allem als Selbstpublisher – ein tägliches Weiterentwickeln und Lernen. Manchmal überwiegen die positiven Erfahrungen, aber es gibt Tage, die hat wohl jeder, da möchte man die Decke über den Kopf ziehen und nicht mehr ans Tageslicht kommen. Aber ich möchte die Erfahrungen – auch die negativen – nicht missen. Am Ende bleibt immer nur übrig, dass zu tun, was einem der Bauch und das Herz raten.

Unsterbliche: Jäger hat sagenhafte 31 Rezensionen mit durchschnittlich 5 Sternen: Wie hast du das angestellt?

31 Rezis, ja, ich bin auch ganz platt. Natürlich hab ich durch meine Fan-Fiktions eine gewisse Leserschaft und dort ein wenig die Werbetrommel gerührt. Aber das Buch scheint auch sonst ganz gut anzukommen – ich hab fast ein schlechtes Gewissen, dass der zweite Band auf sich warten lässt, aber gut Ding will halt Weile haben. Zum Glück ist jeder Band (bis auf den finalen fünften Band) in sich eine abgeschlossene Geschichte, oder so geplant. Derzeit tippe ich an Band zwei und drei parallel.

Welche Marketing-Mittel benutzt du für deine Bücher und welches hat sich bislang als das erfolgreichste erwiesen?

Ich bin ein absoluter Marketing Versager. Ich mache sehr moderate Werbung auf Facebook, aber das ist mir schon ein wenig unangenehm. Außerdem habe ich einige Leser aus meiner Fan-Fiktion-Leserschaft zur Fantasy gezogen, indem ich dort meinen Roman angekündigt hatte. Viel hat auch der Storyteller-Award mit sich gebracht. Ansonsten setz ich einfach sehr blauäugig darauf, dass es empfohlen wird. Einige Kollegen werden jetzt schallend lachen, aber ich glaube immer noch, dass eine gute Geschichte ihre Leser findet. Ganz ohne Werbung geht es natürlich nicht (und dieses Interview ist ja auch ein wenig Werbung, sind wir mal ehrlich), aber ich nutze im Endeffekt meine Zeit dann eher zum Schreiben als Facebook und soziale Medien mit Posts zu fluten. Ich bewundere alle, die die Kraft, Energie und Zeit in ihre Vermarktung stecken, aber ich fürchte, da fehlt mir selbst ein wenig das Gen.

Woran misst du deinen Erfolg als Autorin?

Erfolg – nunja, Erfolg wäre toll, aber ich mache mir keine Illusionen. Noch bin ich zu unbekannt und mit zu wenig Büchern vertreten, um an Erfolg überhaupt zu denken. Aber ich habe zum Beispiel eine Leserin, die derzeit mit einer unheilbaren Krankheit auf ihrem letzten Weg ist und mir immer wieder schreibt, wie sehr ihr meine Geschichten Kraft geben und sie ablenken. Ich halte das für einen meiner größten Erfolge, der nicht mit Rankings und Verkaufszahlen zu beziffern ist. Sie verfolgt meine Fanfiktions und Romane und ich freue mich immer, wenn sie mir mitteilt, dass sie noch da ist und mitliest.

Ich bedanke mich ganz herzlich für dein Vertrauen und die tolle Zusammenarbeit.

Hier findest du die anderen Interviews dieser Reihe: Erin fragt… Die Interview-Reihe

Selfpublishing Autoreninterview LaraLorenz

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