Von einem eigenen Hörbuch, das von einem professionellen Sprecher eingelesen wurde, habe ich lange nicht einmal zu träumen gewagt. Ich liebe Hörbücher seit Jahren und bin sehr froh, dass es inzwischen sozial sogar einigermaßen anerkannt ist, zuzugeben, dass man Bücher hört. Als ich noch mit dem Auto mehrere Stunden pro Woche gependelt bin, habe ich rund 8-15 Stunden pro Woche gehört. Damals hatte ich zum Schreiben keine Zeit.
Doch seit knapp einer Woche habe ich mein eigenes Hörbuch mit einer professionellen Sprecherin – der wunderbaren Martha Kindermann – und einer ebenso professionellen Produktion von der Hörbuchmanufaktur Berlin. Wie dieser unträumbare Traum für mich wahr geworden ist, erzähle ich dir heute…

Mein Weg zum ersten Hörbuch
Fünf veröffentlichte Romane stehen inzwischen in meiner Bibliografie. Vor drei Jahren war das noch kaum vorstellbar. Doch wir wachsen mit unseren Zielen. Ich nahm mir das erste Buch vor und schrieb es. Inzwischen hat die Reihe 3 veröffentlichte Teile. Man sagte mir, ich könnte keine Gefühle schreiben, also probierte ich eine Liebeskomödie und landete mit Lost in Ridge Valley meinen bisher größten Verkaufserfolg. Seit April gibt es meinen zweiten Liebesroman, von dem ich nicht geglaubt hätte, dass er mir jemals solchen Spaß machen würde…
Ich sage euch – wir wachsen mit unseren Zielen.
Doch ein Hörbuch stand noch lange nicht auf meiner Liste. Und dann stand die BuchBerlin 2019 vor der Tür, als ich meinen Spamordner im Gmail-Postfach entdeckte. Ich hatte das Fach echt nie beachtet, schließlich sollte es nur Spam von mir fern halten und ich vermisste auch keine Mails. Umso erstaunter war ich, als ich darin eine drei Wochen alte Email fand.
(Übrigens werden meine Spammails nach 4 Wochen automatisch gelöscht…)
Ein Angebot, meine Bücher als Hörbuch zu vertonen. Ich war SKEPTISCH. Mehr als das. Ich habe aktiv nach dem Haken gesucht. Die Mail hatte eine persönliche Anrede, man nahm Bezug auf meine Bücher und fragte MICH, ob ich Interesse hätte…
Unglaublich. Da muss doch ein Haken sein. Trotzdem antwortete ich mit zitternden Fingern. Ich fragte bei befreundeten Kolleginnen nach, was ich von diesem Angebot zu halten hatte.
Die Antworten rangierten irgendwo zwischen „Frag doch einfach mal, was das kostet/bringt“ und „Ja, cool, dass du auch dabei bist“. Ich war dabei? Das klang interessant. Ich kannte jemanden, der bereits dort ein Projekt begonnen hatte. Dann konnte es so schlecht nicht sein. Die Autorin riet mir ebenfalls, doch meine Konditionen zu erfragen.
(Jedes Hörbuch ist anders und natürlich können auch die Vertragsmodelle variieren, je nachdem wie die Interessenslage der Parteien ist)
Wir begannen konkret über den ersten Fall für Emi Moorkamp zu sprechen. Es gab zwei Optionen. Entweder zahlte ich oder ich zahlte nicht… Wieder suchte ich nach dem Haken. Blieb skeptisch.
Ich bin niemand, der leichtfertig Verträge unterschreibt. Ich habe beruflich mit so vielen Juristen zu tun, dass ich vorher wissen will, wie meine Lage aussieht.
Wir einigten uns auf eine Lösung und verabredeten, das Buch für das Frühjahr/Sommer einzuplanen. Meine Skepsis blieb. Wir hatten keinen bindenden Vertrag – nur eine lockere Absprache. Ich traute mich nicht, fest damit zu rechnen, aber ich plante es ein. Nahm mein Taschenbuch aus KDP, überarbeitete es und investierte in einen Auflagendruck, damit ich das Taschenbuch ebenfalls überall anbieten konnte.
Corona kam und verhagelte mir tüchtig meine Bilanz. Mein April-Release, mit dem ich erstmal den Weg des Auflagendrucks nahm, ging in der globalen Krise sang- und klanglos unter. Eine Vorabveröffentlichung war für die Leipziger Buchmesse geplant, die komplett ausfiel. Meine Ersatzlesung in meinem Wohnort musste ich auch absagen und meine Artikel in der Tageszeitung wurden schneller von Corona-News verdrängt als ich Luft holen konnte.
Klar war, den zweiten und dritten Teil der Krimireihe würde ich nicht wie geplant auch im Sommer als Auflagendruck realisieren können.
Doch nach all dem Stress der letzten Monate ist es doch wahr geworden.
Mein Taschenbuch und mein Hörbuch sind überall erhältlich. Tausende neuer Leserinnen können jetzt endlich auch in die Reihe einsteigen, die mich erst zum Schreiben gebracht hat…
Ein echter Traum…
Letzten Sonntag erschien mein Name bei Spotify, das ich seit einiger Zeit sehr intensiv nutze. MEIN NAME auf Spotify. Ist das krass? Ich finde es krass. Inzwischen werden mir 178 monatliche Hörer angezeigt. Eine kleine Zahl für einen Künstler auf Spotify, aber HEY, ich bin ein Künstler auf Spotify.
Möchtest du in das Ergebnis reinhören?
Was ich dir heute damit sagen will?
Träume auch große Träume.
Mein nächstes Projekt wartet nun schon 3 Jahre auf mich und drängelt, aber ich fühlte mich der Aufgabe einfach noch nicht gewachsen. Vielleicht habe ich Angst vor dem Erfolg, den ich mir damit erhoffe. Oder ich habe Angst vor der Enttäuschung, die mich unweigerlich heimsucht, wenn sich dieser Erfolg nicht einstellen sollte. Aber manchmal muss man etwas einfach wagen.
Jetzt habe ich einen Plan gemacht, wie ich meinen nächsten Elefanten in Scheiben schneiden kann und ich werde mir Hilfe auf dem Weg suchen, damit es das verdammt größte und beste wird, das ich je gemacht habe.
Let’s do it!

Was nimmst du als nächstes in Angriff?