Über das Setzen und Erreichen von Zielen

Eigentlich wollte ich diesen Beitrag schon vor meiner spontanen Weihnachtspause schreiben. Viele meiner Kontakte verbringen ihren Weihnachtsurlaub offline – bestimmt gibt es da auch Palmen und viel Sonne. Wohl verdient mit Sicherheit. Es sei jedem gegönnt.

Ich jedenfalls bin zuhause. Da ist es auch schön. Nach einigen sehr arbeitsintensiven Monaten verbringe meine Urlaubswoche (ja, ich habe nur eine) mit sehr viel Zeitverschwendung. Natürlich hatte ich auch Ziele für diese Woche. Ich hätte wunderbar schreiben, lesen oder überarbeiten können. Ja, ein bisschen habe ich gemacht. Aber nur gerade genug, damit es sich nicht wie ein Rückschritt anfühlt.

Mein heutiges Thema sind mal wieder Ziele, gerne kannst du auch „gute Vorsätze“ sagen. Pünktlich zum NaNoWriMo – dem einen verrückten Monat, in dem plötzlich große Teile der Schreiberwelt in 30 Tagen 50.000 Wörter zu Papier bringen wollen – habe ich mich schon einmal mit dem Thema befasst:

Versagen ist Sch***e – Was du gegen das miese Gefühl, mal wieder versagt zu haben, tun kannst

Damals ging es im Wesentlichen darum, wie du am NaNo teilnehmen kannst, ohne dich wie der letzte Idiot zu fühlen, wenn du die 50.000 Wörter nicht erreichst.

Jetzt schaue ich mal darauf, warum wir alle immer wieder so grandios bei Neujahrsvorsätzen versagen und wie wir auch das in den Griff bekommen können. Wenn du darauf keine Lust hast, scroll runter bis zum Bild, da komme ich dann zu meinem Rückblick auf 2016 und meinem Ausblick auf 2017.

Die Standard-Neujahrsvorsätze sind ja so tolle Dinge wie:

  • endlich abnehmen
  • mit dem Rauchen aufhören
  • mehr Sport treiben

Wir feiern die erste Nacht hart durch, rauchen noch mal extra viel, stopfen uns mit Kalorien voll und erwachen am nächsten Morgen mit einem Kater, right? Okay, ich bin da raus – Alkohol trinke ich nicht, mit dem Rauchen habe ich schon länger aufgehört und außerdem feiere ich heute Nacht mit meinem Hund auf dem Sofa bis wir einschlafen. Mir scheint, ich bin eine gesellschaftliche Randerscheinung, trotzdem weiß ich noch, wie es läuft 😉

Der Kater ist schon mal das erste was uns am Sport hindert. Wir haben es uns also mal wieder echt schwer gemacht, den richtigen Einstieg zu finden, nicht wahr? Naja, dann eben ab dem 2.1. – ist auch nicht schlimm. Dein Hirn hat schon in den Versager-Modus geschaltet, weil die große Veränderung nicht eingetreten ist.

Veränderungen sind fast immer ein längerer Prozess, nur in den seltensten Fällen gelingt es, ab einem ganz konkreten Zeitpunkt ein anderes Leben zu führen. Du brauchst Regelmäßigkeit, um eine neue Gewohnheit zu etablieren. Etwas, das du regelmäßig an 30 (!) mal ohne Auszusetzen gemacht hast (jeden Donnerstag um 18 Uhr zum Pilates, jeden Tag 1.000 Worte schreiben, 30 Tage vegan leben…), wird zu einer Gewohnheit. Nicht aussetzen bedeutet, wenn du aber über Ostern eine Woche in den Urlaub fährst und nicht zum Pilates kannst, musst du danach mehr oder weniger von vorn beginnen. (Trotzdem kannst du gerne donnerstags zum Pilates gehen) Natürlich kannst du auch wieder damit aufhören, aber wahrscheinlich fühlst du dich wohl mit der Veränderung, wenn du dich nicht quälen musstest, um sie zu erreichen. Du hast plötzlich weniger Bauchschmerzen oder weißt überhaupt nicht mehr, was Donnerstag Abend im Fernsehen kommt, weil du immer beim Pilates bist. Ab hier wird es leichter, die neue Gewohnheit beizubehalten, aber es ist noch lange kein Selbstläufer.

Du hast dir also vorgenommen, endlich abzunehmen (oder was auch immer). Die ersten Tage sind geschafft, aber das gewünschte Ziel ist noch nicht erreicht (15 kg weniger, mehr Fitness, der Roman…). In deinem Umfeld erzählen mal wieder alle, dass sie ihre Vorsätze schon gebrochen haben. Du denkst, „Hm, wenn die nicht durchhalten, muss ich ja eigentlich auch nicht mehr…“. Oh je, all diese schlechten Vorbilder…

Nach spätestens vier Wochen wird auch der Parkplatz vor den Fitnessstudios endlich wieder leerer – es ist jedes Jahr dasselbe.

Okay, willst du wissen, wie man’s richtig macht?

Kleine Schritte, messbare Ziele, Konzentration und am besten mit einem Plan. Such dir nur das wichtigste Ziel heraus. Du kannst unmöglich von jetzt auf gleich ALLES umkrempeln. Wie man abnimmt, erkläre ich jetzt nicht, aber nehmen wir das Beispiel „zu Hause endlich Ordnung halten“ – für die Messbarkeit musst du dein Ziel konkretisieren. Nicht mehr als 3 Paar Schuhe im Flur, keine Klamotten auf dem Fußboden, Geschirr gleich in die Spülmaschine räumen – alles ist schön klein, such dir eins (!) aus und beginne damit. Wenn du es 30 Tage lang geschafft hast, nur 3 Paar Schuhe im Flur stehen zu haben, kannst du einen weiteren Part dazu nehmen.

Unser Hauptproblem ist meistens, dass wir eine zu große Veränderung in zu kurzer Zeit herbeiführen wollen. Zusätzlich erschweren uns die alten Gewohnheiten es, die neuen beizubehalten. Wenn du jeden Morgen deinen Kaffee trinkst, kann es genauso schwer sein, damit aufzuhören, wie mit dem Rauchen. Alles oder nichts ist auch immer sehr schwer zu erreichen. Die meisten Raucher schmeißen dir Flinte ins Korn, wenn sie mal wieder eine Zigarette geraucht haben. Es ist nicht schlimm, mal einen Fehler zu machen, Fang einfach wieder von vorne an! (das gleiche gilt beim Kaffee, beim Abnehmen und beim mehr Sport treiben)

Auch ich nehme mir regelmäßig zu viel vor und erwarte zu viel Effekt auf einmal, aber immerhin weiß ich, wie es theoretisch besser laufen könnte, also nimm das alles nicht so Ernst. Wenn du wirklich etwas ändern willst oder musst, gib dir und der Veränderung eine Eingewöhnungsphase und arbeite langsam darauf hin. Jeder Schritt zählt!

So viel zum Allgemeinen und meinem Senf dazu. Ich hoffe, du findest deinen Weg mit deinen Zielen (oder Neujahrsvorsätzen, wenn es unbedingt sein muss) zurecht zu kommen.
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Ich komme nun zum zweiten Teil dieses Beitrags.

Meine Rückschau auf 2016 und meinen Ausblick auf 2017

Es muss März oder April gewesen sein, als ich beschloss, mal einen Roman zu schreiben (ja, ganz lapidar), weil ich meine „überschüssige“ Zeit einem neuen Verwendungszweck zuführen wollte. Irgendwie spukte das Thema schon länger in meinem Kopf herum, aber dann habe ich einfach angefangen.

Obwohl ich eigentlich sehr viel plane, habe ich genau dieses Thema nicht geplant und mich mitten hineingestürzt, ohne zu wissen, worauf ich mich einließ. Weil ich aber schon immer genau das gemacht habe und damit bislang sehr gut gefahren bin, habe ich mir währenddessen alles angelesen, was ich so erwischt habe. Auf die gleiche Weise würde ich wohl auch das Thema Quantenphysik angehen. Ich las und schrieb und scheiterte. Weil ich ein Stehauf-Weibchen bin, habe ich das Scheitern sportlich genommen und als Lernerfahrung verbucht, immerhin weiß ich, dass es 10.000 Stunden Praxis benötigt, um etwas meisterhaft zu beherrschen (Meister fallen nicht vom Himmel, sie fangen einfach früher an zu üben!). Mein Krimi fuhr gnadenlos vor eine Wand und ich kam nicht mehr weiter. Ich las mir noch mehr zu dem Thema an und begriff, dass ich einen Krimi wohl nicht ohne einen guten Plot schreiben sollte (meine Idee fand ich trotzdem noch super). Aber ich wollte unbedingt etwas ohne Plot schreiben und mich treiben lassen. So überfiel mich im Juni auf einem Spaziergang eine neue Idee. Je größere die Idee wuchs, desto mehr wuchs in mir das Bedürfnis, mich mitzuteilen. Deshalb legte ich Anfang September mein Pseudonym fest, richtete Mailadresse und Blog ein – Tada… Ab hier warst du dabei!

So genug erzählt, zu den Hardfacts.

Was 2016 passiert ist (nichts davon war zu Jahresbeginn in irgendeiner Weise geplant):

  • Ich habe in 2016 etwa 150.000 Wörter in 4 Projekten niedergeschrieben. Keins davon (also von den Projekten) liegt im Mülleimer – du findest sie alle hier: Aktuelle Projekte
  • Ich habe erstmals aktiv am NaNoWriMo teilgenommen
  • Ich habe in 4 Monaten über 70 Blogposts geschrieben
  • Ich habe viele tolle Menschen kennengelernt, mit denen ich mich gerne regelmäßig über das Schreiben und das Lesen austausche, und ein paar Menschen, deren (virtuelle) Gesellschaft ich zukünftig meiden werde (Ich habe gelernt: „die gemeinsame Leidenschaft für das geschriebene Wort ist kein Garant für ein gutes Miteinander“)
  • Ich habe eine Interview-Reihe begonnen, die mich wirklich mit Haut und Haaren vereinnahmt hatte und von der ich bald erstmal etwas Abstand brauche, obwohl sie sehr interessant und (zumindest für mich) lehrreich ist.
  • Ich habe für meine 4 Buchprojekte Cover gestaltet, die meinem persönlichen Geschmack entsprechen

Worauf ich mich in 2017 freue (keine Vorsätze):

  • Ich bin gespannt auf erstes Feedback zu einem „fertigen“ Werk (Mit etwas Verspätung wird Martins Hütte in den nächsten Tagen seine ersten Testleser erreichen )
  • Ich freue mich mega auf meine erste Veröffentlichung (der Kurzthriller Martins Hütte ca. 110-120 Seiten), auch wenn sie mir etwas Angst macht.
  • Ein paar Monate später folgt mein erster vollwertiger Roman (der Reiseroman, dessen Titel ich bald verraten werde)
  • Ich hoffe, mit einer Kurzgeschichte (die ich noch schreiben muss) in der zweiten Jahreshälfte in einer Anthologie zu erscheinen, womit ich dann meinen Namen mal in einem Printbuch sehen würde
  • Ich freue mich darauf, meiner Fantasie weiterhin freien Lauf zu lassen und bin gespannt, wohin sie mich trägt
  • Ich freue mich darauf, noch vieles mehr zu lernen und noch mehr großartige Menschen kennenzulernen
  • Ich wünsche mir, weiterhin mit genauso viel Spaß meine Blogposts zu schreiben und regelmäßig Zuwachs in meinen Buchprojekten zu sehen
  • Ich freue mich darauf, weiterhin Statistiken beobachten zu können (das mache ich echt gern). Vielleicht kommen ja bald auch „Verkaufsstatistiken“ dazu.

Ich lasse mich überraschen, was da noch so kommen mag.

Wie sieht es bei dir aus?

Wenn du Ziele und Vorsätze hast, die du teilen möchtest, verlinke ich sie gerne hier. Schreib mir eine Mail oder eine persönliche Nachricht über Facebook mit dem Link oder dem Text, den du gern hinterlassen möchtest, und ich kopiere ihn hier hin.

Wir lesen uns im neuen Jahr, komm gut rein und lass es dir gut gehen!

 

Ich freue mich über deinen Kommentar.

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