Buchmarketing: Wie läuft eigentlich eine Veröffentlichung als Autor?

Viele Autoren fragen sich, wie so eine Buchveröffentlichung eigentlich abläuft. Was kommt in die Kasse? Wie viel gebe ich für welche Buchmarketing-Maßnahmen aus? Lohnt sich das überhaupt? Wie läuft es bei anderen Autoren? Performt mein Buch gut, mittel oder eher unterdurchschnittlich?

Diesen Fragen gehe ich in diesem Beitrag auf den Grund. Geschrieben wurde er live in der Phase des Releases meines Romance-Debüts Lost in Ridge Valley.

Ich lege alle meine Zahlen auf den Tisch und lasse dich an meinen emotionalen Hochs und Tiefs teilhaben – ein Release ist für mich positiver wie negativer Stress zugleich. Es ist wahnsinnig aufregend und ich bange bei jeder Rezension, wie sie denn ausfallen wird.

Lass mich vorwegnehmen, dass die Bewertungen des Buches nach ca. 5 Wochen folgendermaßen aussehen: 25 Bewertungen auf Amazon, durchschnittlich 4,6 Sterne – es gab also keine Verrisse zu befürchten. Trotzdem!

Es ist jedes Mal ein bisschen als hätte ich morgens auf dem Weg zur Arbeit die Hose vergessen.

Buchmarketing: Wie läuft eine Buchveröffentlichung als Autor

Ihr kennt mich inzwischen – ich berichte gern mal schonungslos ehrlich, was ich beim Veröffentlichen (und Schreiben) lerne bzw. gelernt habe.

Wer mich erst durch diesen Beitrag gefunden hat, lernt mich entweder in der über die Autorin Sektion besser kennen oder liest sich durch meine Erfahrungen im Selfpublishing, Buchmarketing und dem Schreiben allgemein. Ein herzliches Hallo auf jeden Fall erstmal von mir – ich bin Erin und ich freue mich, dass du hier bist.

Jetzt möchte ich das Ganze auf eine neues Level heben, indem ich euch alle an meinem Release teilhaben lasse. Ihr bekommt Zahlen, Infos zu meinen Marketingaktionen und vielleicht noch einiges mehr. Es lohnt sich, immer mal wieder reinzuschauen.

Das läuft ein bisschen wie bei einem Livetracker – daher auch der Titel. Natürlich ist es nicht ganz live, denn zwischendurch muss ich manchmal auch nachdenken, umdenken und analysieren. Denn ich starte zwar mit einem Plan, aber Pläne können sich laufend ändern, wenn man feststellt, dass etwas nicht so funktioniert, wie man sich das vorgestellt hat.

Meine Vorbereitungen für gelungenes Buchmarketing

Ich habe das bestmögliche Buch geschrieben, es mit dem bestmöglichen Cover ausgestattet und Klappentext und Titel auf die Zielgruppe abgestimmt. Das gebe ich am 04.06. an die ersten Vorableser.

21 Menschen bekommen mein Buch gratis vorab – darunter 7 Blogger, die meine Releasewoche begleiten und einige Leser, die keinen Blog betreiben. Bei dem Release von „Unter Verdacht“ habe ich positive Erfahrungen damit gemacht, auch Leser zu berücksichtigen, die nicht zu den regelmäßigen Rezensenten gehören. Daraus sind sehr nette Bekanntschaften entstanden und ich finde, dass eine Kundenbewertung durchaus auch kurz und knapp sein darf.

Ich frage meine Follower, ob sie Interesse daran haben, das Buch vorzubestellen. Ergebnis: Haben sie nicht.

Zunächst will ich es deshalb nicht zur Vorbestellung anbieten, aber ich entscheide mich anders, weil ich zum Release eine Leserunde auf LovelyBooks starten möchte. Ich gönne mir also 10 Tage Vorbestellung und verknüpfe das Buch per Hand bei LovelyBooks, um die Bewerbungsphase für die Leserunde 7 Tage vor dem Release starten zu können.

Ich biete in der Leserunde 15 eBooks an, die ich zum Release an die Gewinner verschicke. Die Vorbestellung bewerbe ich nicht. Lediglich einer Leserin gebe ich die Info, weil sie danach gefragt hat.

Ich erstelle ein kleines Mediakit für das Buch mit downloadbaren Zitatebildern, Coverbildern etc. und informiere einige mir bekannte Bloggerinnen darüber. Die Idee kommt gut an und einige unterstützen mich bereits vor dem Release tatkräftig.

Marketing-Tipp: Fragen kostet nichts! Bleibt einfach nett und persönlich. Sei kein Bot! Klick um zu Tweeten

Die Freigabe von Werbeanzeigen bei Facebook und Instagram dauert zur Zeit sehr lange, daher starte ich meine Werbung bereits am Vorabend des Releases und plane diese auch noch vor. (Diese Möglichkeit gibt es bei den Einstellungen der Facebook-Anzeigen)

Ich erstelle auf Facebook eine Veranstaltung zum Release, überlege mir ein Konzept, binde dafür Blogger ein und gebe ihnen Aufgaben (sie bekommen ca. eine Woche vor dem Veranstaltungsstart einen Brief mit Coverbild und Jobbeschreibung). Zur Auswahl der passenden Blogger habe ich eine Jobbeschreibung gepostet und auf Instagram und Facebook kommuniziert, was ich erwarte und biete. Natürlich bekommen meine Blogger auch das eBook.

Das Auswählen fällt mir immer sehr schwer. Ich lege Wert auf eine Mischung aus alten und neuen Partnern – natürlich bedeutet das auch ein bisschen Risiko und Vertrauensvorschuss!

Das gleiche Vorgehen wähle ich auch bei meinen Vorablesern.

Marketing-Tipp: Transparenz ist Trumpf! Sag klar, was du willst und was du bietest – so können sich deine Partner auf deine Wünsche einstellen. Klick um zu Tweeten

Ich schreibe in den Tagen vor der Veröffentlichung die Betreiber einschlägiger Facebookseiten an und bitte um Unterstützung beim Release.

Preispolitik: genretypischer Einführungspreis 0,99€ (Einnahmen je Verkauf 0,29€ für einen Roman 300 Seiten)

Ich melde das Buch bei KindleUnlimited an und starte zunächst mit dem eBook ohne Taschenbuch, kündige aber an, dass das noch kommt. Das Buch ist für den KindleStoryteller2019 angemeldet, erscheint jedoch noch nicht bei den teilnehmenden Büchern, weil das Taschenbuch ebenfalls Bedingung für die Teilnahme ist.

Ein Wechsel zu Tolino nach den ersten drei Monaten ist bereits mit dem Team von TolinoMedia in Vorbereitung.


Anzahl Vorbestellungen: 24


Los gehts! Tag 1: Freitag 14.06.2019

Am Releasetag erscheinen dutzende Posts befreundeter Bloggerinnen, Autorinnen und Seiten, die ich angeschrieben habe. Parallel läuft eine Werbeanzeige auf FB und Instagram. (15€ pro Tag optimiert auf Reichweite bei festgelegter Zielgruppe)


Tag 1: 30 Verkäufe; 796 gelesene Seiten; bester Rang insgesamt 517; Bestseller in Unterkategorie


Ich wähle die 15 Gewinner der Leserunde aus – 43 Bewerber haben sich angemeldet. Noch am gleichen Abend versende ich die eBooks an die Gewinner, soweit dies bereits möglich ist. (Bei einigen Gewinnern kenne ich das Wunschformat noch nicht). Die Gewinnerauswahl liegt bei mir als Autor und nach der Auswahl bekomme ich die Adressen/Emailadressen der Gewinner von LovelyBooks zur Verfügung gestellt – natürlich mit dem ausdrücklichen Hinweis, dass diese Daten nur für den Verwendungszweck des Versands der Bücher genutzt werden dürfen!)

Die Release-Veranstaltung bekommt erste Inhalte – wir sind eine harmonische Gruppe von 80 Teilnehmern. Es gibt viel Interaktion und macht Spaß.

Die ersten 5 Rezensenten (durchschnittliche Bewertung 4,8/5,0) posten ihre Bewertungen – 3 davon erscheinen zügig bei Amazon. 2 landen bei LovelyBooks, aus Leserkanone und Goodreads erhalten Bewertungen.

Ergebnis Anzeigenkampagne (zwei verschiedene Bilder im Test) Tag 1: 10.400 Personen erreicht; 15 € ausgegeben; 5 Linkklicks

Ich bereite eine weitere Anzeigenkampagne vor und stelle auch diese auf 15€ pro Tag

Zusätzlich bewerbe ich einen erfolgreichen Instagrambeitrag (die Freigabe dauert extrem lange – mittags an Tag 2 noch nicht freigegeben)


Tag 2: Samstag 15.06.2019

Mein Eindruck des gestrigen Tages ist, dass alle „normalen“ Menschen den Tag draußen verbracht haben und am Leben im Internet nur am Rande teilgenommen haben . Gut für sie – schlecht für mich. Diese Erfahrung habe ich schon an einigen Samstagen zuvor gemacht – überrascht mich also nicht.

Die zweite Anzeigenkampagne wurde freigegeben. Im Laufe des Tages ist auch endlich die Instagram-Werbung bestätigt worden und wird klickfreudig angenommen. Mein Budget wurde jedoch längst nicht ausgeschöpft, was vielleicht an der immensen Verspätung (Freigabe benötigte ca. 24 Stunden) der Anzeige liegt.

Tag 2: 30 Verkäufe; 2993 gelesene Seiten; bester Rang insgesamt 403; weiterhin Bestseller in Unterkategorie/zwischenzeitlich auch in nächster Kategorie darüber

13 der Gewinner von LovelyBooks konnte ich mit Büchern versorgen. Bei zweien fehlt mir noch die Rückmeldung. Da über das Portal binnen 24 Stunden nichts kam, habe ich den beiden Mails geschrieben. Mal sehen, ob sie sich darauf melden.

Es erscheinen weitere Leserbewertungen auf Blogs und Amazon und überzeugen weitere Leser. Das gilt auch oder sogar insbesondere für Rezensionen, in denen Sterne begründet abgezogen werden. Auch das entspricht meiner persönlichen Erfahrung, denn nur 5 Sterne Bewertungen wirken auf viele Leser unglaubwürdig, egal wie toll das Buch ist. Das sehe ich aus meiner Erfahrung als Leserin genauso.

Bei Amazon sind die beiden Rezensionen mit 4 Sternen jedoch noch nicht angekommen. Dort und auf LovelyBooks sind bislang ausschließlich 5 Sterne Bewertungen eingegangen. Bei einigen dauert das Freischalten der Bewertungen länger, das lässt sich an den Datumsangaben in Authorcentral sehr gut erkennen. Einige, die bereits am 14. abgegeben wurden, wurden erst in der Nacht zum 16. freigegeben. (Allerdings zeigen die jüngsten Erfahrungen vieler anderer Autoren, dass einige Bewertungen im System einfach hängen bleiben – das ist auch ein Grund, warum ich auf einen Mix von Viel-Rezensenten und Wenig-Rezensenten setze.)

Am Abend schalte ich die Reichweiten-Kampagne be Facebook wegen „Erfolglosigkeit“ ab. Sie bringt nahezu keine Klicks und ich fürchte, dass sie Geld verbrennt. Ich konzentriere meine Ausgaben auf die beiden Kampagnen, die mehr Klicks bringen und weniger Reichweite erzielen (in der Hoffnung, dass ich damit richtig fahre).

Ich hatte gehofft, dass ich es in die Top 400 schaffe, weil das die magische Grenze für die „Aufsteiger des Tages“ bei Amazon zu sein scheint. Leider klappt das nicht, aber ich bin mir auch nicht sicher, ob sich die Leute diese Rankings überhaupt ansehen – oder ob das nur was für Autoren ist, das sie schließlich wieder bei Facebook posten 😉

Insgesamt bin ich für einen Samstag sehr zufrieden mit dem Ergebnis des Tages. Wie eingangs erwähnt, finde ich diesen Wochentag ausgesprochen schwierig für den Buchverkauf im Internet, weil die Menschen meiner Erfahrung nach diesen Tag eher offline verbringen.

Aber schauen wir nochmal gemeinsam in die Werbeperformance.

Ergebnis Anzeigenkampagne Reichweite (zwei verschiedene Bilder im Test) in ca. 49 Stunden: 18.400 Personen erreicht; 32 € ausgegeben; 7 Linkklicks; Kosten pro 1.000 erreichte Personen am zweiten Tag deutlich angestiegen

Ergebnis Anzeigenkampagne Linkklicks (zwei verschiedene Bilder im Test); 0,15€ pro Linkklick, bislang 120 Klicks, 1400 erreichte Personen; 18 € ausgegeben


Tag 3: Sonntag 16.06.2019

Sonntage sind meiner Erfahrung nach bessere Verkaufstage als der Samstag. Über den Tag kommen einige Posts auf Facebook online und ein paar neue Rezensionen. Es wird weniger, aber das war schließlich auch zu erwarten.

Meine LovelyBooks Leserinnen sind inzwischen alle mit Büchern versorgt. Gern mache ich hierzu noch einmal einen Extra-Beitrag, denn das würde hier wirklich den Rahmen sprengen. Es weiß ja heute noch niemand, wie lang dieser Text eines Tages wird.

Tag 3: 40 Verkäufe; 3838 gelesene Seiten; bester Rang insgesamt 367; weiterhin Bestseller in Unterkategorie und in nächster Kategorie darüber

Für alle, die interessiert, ob auch die Backlisttitel etwas von dem Release mitbekommen: Nein. Bei Amazon zumindest nicht.

Meine beiden Cosy Crimes aus der Reihe Moorkamps Fälle verkaufen sich bei Amazon nahezu nicht mehr. Mit dem ersten davon bin ich inzwischen zu Tolino gewechselt und seitdem gibt es nicht einmal mehr gelegentliche Ausleihen des zweiten Bandes. Der zweite Band wechselt in einigen Tagen ebenfalls zu Tolino, darüber werde ich euch wahrscheinlich demnächst auch mal berichten, denn das ist auch sehr spannend.

Backlisttitel aus der gleichen Reihe oder zumindest dem gleichen Genre und Subgenre laufen vermutlich mit. Aber das kann ich nicht belegen, denn solche Titel habe ich bislang nicht im Portfolio.

An Werbung laufen noch die Facebook-Anzeige mit 15€ pro Tag und eine Instagram Anzeige mit 10€ pro Tag. Wie viele der Linkklicks dort zu Käufen führen, ist ohne Conversion Tracking unmöglich zu sagen. Ich überlege, die bezahlten Werbemaßnahmen zu verstärken, weil ich neugierig bin, was dann passiert. Noch habe ich aber dahingehend nichts unternommen.

In der Nacht zum Montag hat es auch die erste 4 Sterne Rezension auf Amazon geschafft. Diese hatte schon auf Facebook mindestens ein Buch verkauft, denn die Rezensentin bemängelt, dass sie gern noch 300 Seiten weiter gelesen hätte. Das kann ich verstehen – ich würde das Buch jetzt vermutlich auch kaufen.

Das Feedback der Leserinnen lässt mich nun ernsthaft über eine Fortsetzung des Romans nachdenken – eine Idee, die ich schon hatte (ich lasse meine Welten einfach ungern so richtig los), aber zunächst abhängig vom Erfolg dieses Buches gemacht habe. Überlegungen wie „Vielleicht mögen die Leser es gar nicht“ oder „Wenn es keine Leser findet, schreibe ich besser eine der anderen Geschichten auf“ gingen mir durch den Kopf. Natürlich ist jedes Buch ein kleines Risiko, denn man weiß nie so recht, wie es schließlich angenommen wird.


Tag 4: Montag 17.06.2019

Die Verkäufe über den Tag zu beobachten, macht mich zeitweise ganz schön nervös. Wird es heute wieder so gut laufen wie gestern? Geht es vielleicht sogar weiter aufwärts?

Was ist am Montag passiert, außer dass ich ganz normal bei der Arbeit war? Eigentlich nicht viel. Über Nacht kam eine weitere Rezension online – ich habe den Taschenbuchsatz fertig gemacht und den Probedruck bestellt (Lieferzeit 1 Woche – ich erinnere mich, dass ich das beim letzten Mal schon ätzend fand…). Ob der Probedruck wirklich nötig ist, frage ich mich trotzdem. Klar, sicher ist sicher, aber es verschiebt eben die Verfügbarkeit des TB erheblich nach hinten – ob es dann noch so gut im Ranking steht?

Da sich aber meine aktuelle Werbung vorwiegend auf schnäppchensuchende eBook-Leserinnen konzentriert, wird das Taschenbuch hoffentlich nicht zu sehr vermisst.

Tag 4: 38 Verkäufe; 6867 gelesene Seiten; bester Rang insgesamt 345; weiterhin Bestseller in Unterkategorie und in nächster Kategorie darüber

Die Werbeanzeigen laufen einfach weiter. Ich ändere nichts. Insgesamt ist es eher ruhig online. Der Alltag hat die meisten wieder im Griff. Es passiert wenig, außer dass das Buch weiterhin Käufer findet. Die erste Leserin in der Leserunde meldet sich mit kapitelweisem Feedback. Ein schönes Gefühl, denn es gefällt ihr gut. Und ich bin nahe dran.

Eine weitere Marketingmaßnahme, die du gratis nutzen könntest, ist übrigens die Werbung in Newslettern befreundeter Autoren. Das klappt natürlich nur, wenn du ein Netzwerk hast, in dem man sich hilft. Ob das etwas bringt und wenn ja wie viel, lässt sich allerdings wie bei der Facebook-Werbung nur schwer messen.

Marketingtipp: Ein freundliches Netzwerk schadet dir nicht. Vielleicht wirbt sogar ein Kollege für dein Buch… aber gib immer auch etwas zurück! Klick um zu Tweeten

Auf die Anzeige der „Kunden kauften auch“-Bücher warte ich übrigens immer noch. Aber es gibt immerhin ein paar Backlinks zu meinem Buch, die mir vermutlich beim Verkauf helfen. Sicher weiß ich das natürlich auch nicht, aber bei einem Top 100 Artikel auf Seite 1 der Empfehlungen (ob die nun KKAs sind oder „Welche Bücher haben sich andere Kunden ebenfalls angesehen“ heißen oder sonst wie, ist da wohl zweitrangig) zu stehen, schadet sicher nicht. Mehr ist jedoch immer besser.


Tag 5: Dienstag 18.06.2019

Weiterhin laufen die Werbekampagnen für 15 bzw. 10 € pro Tag bei Facebook und Instagram. Ab und an gibt es noch mal einen Post zum Buch außerhalb der Release-Veranstaltung. Neue Rezensionen erscheinen am Dienstag nicht. Die letzte erschien in der Nacht zum Dienstag auf Amazon.

Insgesamt ist wenig los. Ich beschäftige mich mit anderen Aufgaben und folge dem Ruf nach einer Fortsetzung (ob dieser Weg bis zur Veröffentlichung führt, bleibt jedoch abzuwarten). Nach dem Überarbeitungsmarathon der letzten Wochen und Monate tut es richtig gut mal wieder ganz frei mit einem leeren Blatt zu arbeiten.

Tag 5: 31 Verkäufe; 6204 gelesene Seiten; bester Rang insgesamt 367; weiterhin Bestseller in Unterkategorie und in nächster Kategorie darüber (den gebe ich aber im Laufe des Tages an eine Neuerscheinung ab)

Am Abend schraube ich noch einmal das Werbebudget für Facebook rauf, aber vielleicht ist es Zeit für eine neue Kampagne. Darüber werde ich mir am Donnerstag Gedanken machen. Am Mittwoch ist eine ganz andere Werbemaßnahme geplant – ich bin aber erstmal gespannt, ob die überhaupt kommt. Mehr dazu dann morgen.

Übrigens erreichte mich bereits gestern vormittag die Meldung, dass mein Probedruck doch schon am Mittwoch kommt. Das hat mich natürlich mächtig gefreut. Wenn er jetzt auch noch gut ist, kann ich das Taschenbuch zur Bestellung freigeben.


Tag 6: Mittwoch 19.06.2019

Für diesen Tag habe ich eine größere Werbeaktion geplant und ich fürchte, dafür wird es höchste Zeit, denn die Verkäufe sind etwas rückläufig. Bis Donnerstag früh erscheinen die 9. und 10. Bewertung bei Amazon (eine allerdings noch ohne Text).

Im Laufe des Tages gebe ich das Taschenbuch nach Erhalt des Probedrucks frei und hoffe, dass es bald bestellbar ist. Die Werbeanzeigen bei Facebook und Instagram laufen aus. Dafür habe ich für den Tag bei Buchdeals.de das App Push Paket gebucht (Kosten rund 70€ zzgl. Steuern) und erhoffe mir davon einen erheblichen Schubs nach vorn.

Bis zum Mittag passiert gar nichts. Ich kann mir die App selbst auch nicht herunterladen, weil sie derzeit bei Apple im Store nicht verfügbar ist. Das macht mich etwas skeptisch und ich schreibe morgens die Kollegen von Buchdeals an. Info: Die App wird dort gerade überarbeitet, aber alle Nutzer bekommen trotzdem die Push-Benachrichtigung und im Google Playstore sei sie verfügbar. Nun habe ich kein Endgerät mit dem ich mir die App holen kann und warte.

Wie erwähnt passiert bis zum Mittag gar nichts. Ich habe meine üblichen Vormittagsverkäufe, aber die Zahl lässt vermuten, dass es ohne zusätzliche Aktion eher ein ruhiger Tag wird. Das kann am Wochentag liegen oder aber daran, dass ich meine Kundschaft abgeerntet habe – wer weiß? Allerdings glaube ich das nicht unbedingt. Da draußen gibt es sicher noch viele weitere Leser für mein Buch.

Um 13 Uhr gehen die Push-Benachrichtigungen raus (ob alle auf einmal oder versetzt, kann ich nicht sagen) – ich merke sofort einen Anstieg der Verkäufe, allerdings flaut dieser relativ schnell wieder ab und das Muster nähert sich dem üblichen Verkaufsmuster an. Ich kann nur schätzen, wie viele Käufe auf die Werbung zurückgehen und würde bilanzieren:

ca. 35 verkaufte Bücher über die Werbeanzeige. Das entspricht einem Preis von 2 € pro Verkauf. Angeblich (laut Angabe auf der Webseite von Buchdeals) erreiche ich mit der Push-Benachrichtigung bis zu 70.000 aktive User (alles Schnäppchenjäger). Damit hätte jeder 2.000. das Buch daraufhin gekauft.

Tag 6: 59 Verkäufe; 4756 gelesene Seiten; bester Rang insgesamt 251; weiterhin Bestseller in Unterkategorie und auch wieder in nächster Kategorie darüber

Um weiterhin viele Leser zu erreichen, muss ich irgendwas tun! Aber was?

Ich starte mit einer neuen Werbeanzeige mit optimierter Zielgruppe auf Facebook, bitte den KDP Support um Einsortierung des Buches in andere Kategorien, von denen ich mir erhoffe, dass sich meine zukünftigen Leser dort umschauen. Und natürlich kommt nun das Taschenbuch.

Wann es mit diesen drei Maßnahmen losgeht, steht jedoch in den Sternen. Sowohl bei der Werbeanzeige als auch bei den Aktivitäten von Amazon muss nicht zwingend heute etwas passieren – obwohl mich das natürlich freuen würde.


Tag 7: Donnerstag 20.06.2019

Meine neue Anzeige bei Facebook ging schnell durch – dieses Mal habe ich auf Interaktionen gesetzt. Auch auf die Umsetzung der neuen Kategorien bei Amazon warte ich nicht lange. Der Tag beginnt daher erstmal sehr gut. Ich erhalte von einer befreundeten Autorin einen Tipp, woraufhin ich mir bei einem Anbieter einen weiteren Platz in einem Newsletter buche. Dazu dann morgen mehr.

Das Taschenbuch ist nun auch erhältlich, allerdings ist es noch nicht mit dem ebook verknüpft. Ich überlege, ob ich den Support jetzt schon anschreibe, oder ob ich ihnen noch diesen Tag gebe. „Kunden kauften auch“ habe ich übrigens auch eine Woche nach dem Release noch nicht – trotz relativ guter Verkaufszahlen (also im Vergleich zu Vorgängerbüchern – wie lange es bei denen gedauert hat, bis KKA da waren, weiß ich nicht mehr)

Um 20 Uhr bekomme ich meinen Newsletter von Buchdeals und stelle verwundert fest, das mein Buch dort einen Ehrenplatz hat – kein Text, kein Preis, aber ein hübscher Platz im Schaufenster mit einem Link zu Amazon.

Diese Anzeige konntet oder könnt ihr übrigens im Autorenbereich der Buchdeals Webseite in einem Video sehen, ich kann allerdings nicht bestätigen, dass ich einen Effekt der Maßnahme gesehen habe.

Ich habe zwar noch eine Newsletterplatzierung gebucht, aber nicht heute. Natürlich freue ich mich trotzdem. An den Verkaufen hat sich nach 16 Uhr etwas getan – es könnte sein, dass die Newsletter ab diesem Zeitpunkt rausgingen, aber es könnte auch einfach am Feierabend gelegen haben. Meine Beobachtung der Käufe über den Tag hinweg zeigt eigentlich, dass anteilig die meisten eBooks nachmittags/abends gekauft werden.

Tag 7: 31 Verkäufe; 6351 gelesene Seiten; bester Rang insgesamt 318; weiterhin Bestseller in Unterkategorie

Die Release Party endet nun nach einer Woche und es wird zweifellos langsam ruhiger werden. Ich bin gespannt, ob ich noch etwas von der Aufmerksamkeit der Leser auf das Taschenbuch lenken kann, aber das wird wohl erst klappen, wenn beide Versionen verknüpft sind.


Tag 8: Freitag 21.06.2019

Auf eine automatische Verknüpfung von Taschenbuch und ebook warte ich bislang vergeblich. Die neue Anzeige bringt reichlich Likes (und zahlreiche Klicks) und funktioniert mal wieder insbesondere auf Instagram.

An diesem Tag habe ich eine Werbemaßnahme bei KindofBook gebucht – kostet sehr wenig (mich hat diese Aktion 1€ gekostet), was genau es bringt, kann ich leider nicht beurteilen.

Tag 8: 27 Verkäufe; 4452 gelesene Seiten; bester Rang insgesamt 471; weiterhin Bestseller in Unterkategorie

Ich mache mir Gedanken, wann ich den Einführungspreis aufhebe und ob ich diesen Termin noch einmal klar kommuniziere.


Tag 9: Samstag 22.06.2019

Ich ändere die gut laufende Anzeige dahingehend, dass ich das Budget reduziere und nun nur noch auf Instagram im Feed werbe – wenn ich dort die meisten Klicks und Likes bekomme, kann ich mir den unrentablen Rest auch sparen.

Im Laufe des Tages bekommt das Taschenbuch endlich ebenfalls einen Rang. Der Newsletter einer befreundeten Autorin wirbt für mein Buch und rund 500 Empfänger werden darüber informiert. Die 24-Stunden Öffnungsrate liegt bei 32,9% und zehn Empfänger klicken auf den Link.

Tag 9: 20 Verkäufe; 5106 gelesene Seiten; bester eBook-Rang insgesamt 566; Taschenbuch-Rang 13.709; eBook weiterhin Bestseller in Unterkategorie

Da ich beruflich für ein paar Tage in eine Welt ohne Internet verschwinde, müsst ihr nun etwas länger auf Updates warten. Im Laufe des Sonntags bitte ich den KDP Support, meine Buchversionen zu verknüpfen und hoffe, dass das etwas bringt. Für eine Newsletter Werbung am Montag hoffe ich, dass die Buchversionen bis dahin verknüpft sind, denn falls der Newsletter zu Käufen führt und das ebook dann wieder im Rang steigt, hoffe ich auf ein paar Käufe für das Taschenbuch.

Ein paar erste Autorenexemplare habe ich auch schon bestellt, weil mich private Anfragen erreicht haben und ich ein paar Exemplare zum Verschenken und Versenden an besondere Menschen brauche. Meinen Bedarf für die Messen im November und eine Weihnachtsbestellung, von der ich bereits weiß, werde ich erst nach dem Sommer eindecken, weil die Bücher im Keller nicht besser werden.


Kleine Zwischenbilanz:

  • Ausgaben für Newsletter-Werbung und Co.: 60 €
  • Ausgaben für Werbung auf Facebook und Instagram: 32,35€ + 25,00€ + 50,00€ + 102,00€ + 45,00€
  • Gesamtausgaben: 324,35€
  • Verkaufte Bücher 330 eBooks = 95,70€
  • Gelesene Seiten: 43.000 = ca. 120€
  • Gesamteinnahmen: 216,10 €

Ergebnis: -108,25€

Ich hätte mich definitiv mehr gefreut, wäre die Bilanz positiv ausgefallen, aber ich hoffe (und da bin ich zuversichtlich), dass sich langfristig die Kosten einspielen werden. Mir war klar, dass ich mit einem Einführungspreis von 99ct kein Geld verdienen werde – das klappt vielleicht mit einem Top 100 Titel – aber nicht, wenn das Buch es nicht weiter als auf Platz 250 schafft. Für mein Debüt im Bereich Romance bin ich aber dennoch nicht enttäuscht. Ich habe in 9 Tagen über 400 zahlende Leser erreicht und das ist mir bislang noch mit keinem Buch gelungen.


Tag 10: Sonntag 23.06.2019

Die Verkäufe gehen inzwischen spürbar zurück. Selbst mit bezahlter Werbung lassen sich die Rückgänge nicht auffangen. Entsprechend reduziere ich nun die Werbeausgaben auf Facebook und Instagram für die laufenden Kampagnen. Ich starte jedoch eine neue, um darauf aufmerksam zu machen, dass der Einführungspreis nur noch Montag gültig ist.

Tag 10: 11 eBook-Verkäufe; 1 Taschenbuch; 5641 gelesene Seiten; bester eBook-Rang insgesamt 664; eBook weiterhin Bestseller in Unterkategorie


Tag 11: Montag 24.06.2019

Am Montag geht tagsüber wenig. Erst der Buchdeals-Newsletter am Abend bringt nennenswerte Verkäufe. Der Preis für den Newsletter liegt bei 24,90€ und der Umsatz reicht nicht, um die Werbung davon zu bezahlen. Vielleicht sollte ich beim nächsten Release die Werbeaktionen noch deutlich enger takten. Ich nehme den Gedanken mal mit und schreibe ihn auf meine ToDo-Liste.

Tag 11: 34 eBook-Verkäufe; 1621 gelesene Seiten; bester eBook-Rang insgesamt 663; eBook weiterhin Bestseller in Unterkategorie


Tag 12: Dienstag 25.06.2019

Im Laufe des Dienstags folgen noch ein paar Verkäufe (vermutlich aufgrund des Newsletters) und dann wird es wieder ruhig. Ich passe den Preis nach oben an und hoffe auf den einen oder anderen Verkauf. Mit dem Normalpreis verdiene ich pro Verkauf etwa das Achtfache. Das bringt natürlich die Chance mit sich, endlich die Werbekosten wieder einzuspielen. Zumal ja auch noch die Kosten für das Buch selbst zu stemmen sind. Allerdings geht es im Ranking bei Amazon nicht nach Umsatz sondern im Wesentlichen nach der Anzahl Verkäufe. Der Absturz mit höherem Preis ist also vorprogrammiert.

Nach und nach kommen die Rezensionen aus der LovelyBooks-Leserunde. Die ersten beiden bringen 4 Sterne, aber an diesem Tag folgen zwei 5-Sterne-Bewertungen und eine Rezension einer Bloggerin, die über meine Werbung auf das Buch aufmerksam wurde. Das freut mich natürlich besonders.

Tag 12: 14 eBook-Verkäufe; 1 Taschenbuch; 3284 gelesene Seiten; bester eBook-Rang insgesamt 571; eBook weiterhin Bestseller in Unterkategorie


Rund 5 Wochen sind nach Veröffentlichung nun vergangen…

Nach der Preisanpassung gehen die Verkäufe schlagartig zurück – was zu erwarten war. Die täglichen Einnahmen halten sich etwa konstant, aber da ich auch die Werbung zurückfahre, mache ich langsam Gewinn, bzw. ich beginne, die Kosten für das Buch langsam einzuspielen.

Die Ausleihen bleiben etwa auf einem Niveau, weil der Preis sich darauf ja nur mittelbar auswirkt.

Der Run der ersten Tage ist vorbei. Insgesamt sind inzwischen über 100.000 Seiten gelesen worden, womit die Ausleihen einen wesentlichen Teil meiner Einnahmen ausmachen – dennoch wird das Buch voraussichtlich nur bis September bei KindleUnlimited bleiben, weil ich anschließend mit dem Buch zu Tolino will.

Außerdem wurden rund 450 Bücher verkauft. Da geht hoffentlich noch ein wenig mehr, wenn in einigen Monaten der zweite Teil (unabhängig zu lesen) kommt. Aber die Zeit der ersten Käufe ist spürbar vorbei. Gestern war der erste Tag, an dem ich kein Buch verkauft habe. Das Ranking sinkt auch stetig, die Sichtbarkeit des Buches nimmt also täglich ab, wobei ich mit der Sichtbarkeit auf Amazon nur bedingt glücklich war. Vielleicht waren die Kategorien unglücklich gewählt. Da muss ich beim nächsten Buch wohl nachjustieren.

Damit beende ich diesen Beitrag und sammle meine Erkenntnisse zusammen. Ich hoffe, du konntest beim Lesen etwas für dich mitnehmen. Bis bald.

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