Buchmarketing: 9 Selfpublisher berichten, wie sie ihre ersten 100 Bücher verkauften

Das erste Buch ist geschrieben, überarbeitet und veröffentlicht. Nun gilt es, das Prachtstück auch zu verkaufen. Je nach Genre und Bekanntheit kann es eine richtige Herausforderung sein, ein im Self-Publishing erschienenes Buch an den Leser zu bringen. Besonders dann, wenn Leser nicht gleich Verwandte und Freunde sein sollen. Du willst schließlich mehr, nicht wahr?

Buchmarketing ist ein hartes Geschäft. Ein Buch zu schreiben, ist eine Sache. Es zu verkaufen, eine ganz andere. Es gibt viele richtige Wege, die du einschlagen kannst, aber mindestens ebensoviele Fehler, die dir unterlaufen können.

In diesem Beitrag wirst du erfahren, wie ich meine ersten 100 Bücher verkauft habe. Und weil das nur eine Erfahrung unter Tausenden ist, habe ich dir einige weitere Autoren mitgebracht, die dir ebenfalls von ihren ersten Verkäufen berichten. Es wird verdammt spannend, so viel kann ich dir schon verraten!

Buchmarketing: 9 Selfpublisher berichten, wie sie ihre ersten 100 Bücher verkauften

Wie ich meine ersten 100 Bücher verkaufte

Ich finde es wichtig, mir Ziele zu setzen. Nur so kann ich für mich evaluieren, ob ich erfolgreich bin. Denn Erfolg ist klar vom Ziel abhängig. So war es eines meiner ersten Ziele (nach der Fertigstellung, Überarbeitung und Veröffentlichung) 100 zahlende Leser zu erreichen. 

Das klingt doch machbar, nicht wahr? Eigentlich sogar ziemlich einfach. 100 Leser finden sich ja schließlich für fast jedes Buch irgendwie… Trotzdem habe ich für diese ersten 100 zahlenden Leser eine ganze Weile gebraucht.

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Mein erstes Buch war Martins Hütte, ein – mit etwa 100 Seiten – kurzer Thriller, der mir beim Schreiben schlaflose Nächte bereitet hat. In Sachen Werbung und Marketing habe ich damals im Februar 2017 nicht viel gemacht. Ich habe von dem Buch nicht erwartet, dass es richtig einschlagen würde, denn dafür war daran zu vieles experimentell. Aber ich habe viel aus dem Projekt gelernt. Gut verkauft habe ich es jedoch nicht.

Deshalb betrachte ich den ersten Band meiner Cosy Crime Reihe gleichermaßen als mein Debüt, denn erst mit diesem habe ich angefangen, für ein Publikum zu schreiben. Viele meiner Leser nehmen dieses Buch daher auch als mein Debüt wahr.

Was habe ich also für ein Produkt geschrieben und was habe ich für seinem Erfolg im Vorfeld investiert?

  • Cosy Crime Roman (Ein gemütlicher Krimi mit Amateurermittlerin)
  • Auftakt einer Reihe
  • erschienen als Taschenbuch und eBook
  • vertrieben ausschließlich über Amazon (erst später auch im Direktvertrieb auf Messen)
  • Werbung auf Facebook
  • professionelles Coverdesign passend für Genre und Zielgruppe
  • Lektorat
  • Kooperation mit Vorablesern und Bloggern
  • Preise eBook 4,99€ und Taschenbuch 9,90€

Manch einer mag jetzt sagen, dass der Preis für einen unbekannten Autor zu hoch erscheint. Aber es war meine Entscheidung, das Buch nicht zu verschleudern, denn immerhin sind 2 Jahre Herzblut hineingeflossen und ich hatte Ausgaben zu decken.

Was ich nach der Veröffentlichung gemacht habe

  • 3 Wochen im Vorverkauf
  • eBook Preisaktion im Vorverkaufszeitraum,
  • bezahlte Facebook-Werbung,
  • unbezahlte Facebook-Werbung durch Platzierung in Gruppen und auf meiner eigenen FB-Seite,
  • Teilnahme am Kindle Storyteller Award
  • wenige Gewinnspielaktionen auf den Seiten der Blogger,
  • eine weitere kurze eBook Preisaktion zum Vorverkauf des zweiten Bandes
  • Ausstellung auf der Buch Berlin

Es gab eine Preisaktion zum Vorverkauf und der ist erstaunlich gut gelaufen, gemessen daran, dass noch niemand etwas von der Reihe kannte und niemand recht ahnen konnte, was davon zu erwarten war.

Im Vorverkauf hatte ich meine 100 Verkäufe allerdings noch lange nicht. Neidisch blicke ich auf zu Selfpublishern mit vierstelligen Vorverkaufszahlen… Aber die haben sich das auch erstmal erarbeitet. So etwas kommt äußerst selten über Nacht.

Mein Buch gibt es auch im Kindle Unlimited Programm für deren Abonnenten kostenlos zu lesen. Ich bekomme eine Vergütung auf Basis der gelesenen Seiten. Derzeit sind es ca. 0,3 Cent pro Seite, was bei den beiden Cosy Crimes, die mit ca. 350 Seiten (hier gibt es einen deutlichen Unterschied zu der Seitenanzahl der Printausgabe – zu meinen Gunsten) gerechnet werden, rund einem 1 € pro gelesenem Buch entspricht. Diese Leser zähle ich natürlich auch mit (Hierfür rechne ich die gelesenen Seiten durch die Anzahl der Seiten im Buch und habe einen Näherungswert für die Anzahl der Leser).

Nach der ersten Aufmerksamkeitswelle, die die Veröffentlichung dem Buch eingebracht hatte, ebbte das Interesse der Facebook Nutzer schnell wieder ab. Anfangs wusste ich bei jedem Kauf, wem er zu verdanken war, weil ich den Zeitpunkt mit der Rückmeldung eines Followers „Ich habe mir übrigens dein Buch gekauft.“ verknüpfen konnte.

Die Teilnahme am Kindle Storyteller Award als Motor für das Buchmarketing?

Ehrlich gesagt hat Teilnahme am Kindle Storyteller Award für mich keine positiven Auswirkungen gezeigt. An Sichtbarkeit wurde seitens Amazon in diesem Jahr nichts geboten, was es den Einkäufern simpel ermöglicht hätte, die teilnehmenden Titel zu finden. So war es für mich als nahezu unbekannte Autorin kein Erfolgsfaktor. Auf die Shortlist kamen auch nur Bücher, die sich bereits gut verkauften – denn darum geht es bei dem Wettbewerb: Qualität ist schön und gut, aber am Ende zählen die Verkaufszahlen.

Das war mir von Anfang an klar. Deshalb hatte ich auch nicht damit gerechnet, zu gewinnen. Aus den vergangenen Jahren glaube ich mich zu erinnern, dass es eine Wettbewerbsseite gegeben hätte, auf der die Teilnehmertitel relativ prominent gezeigt wurden. Dieses Mal musste ich mühsam suchen, um überhaupt etwas zu finden. Von daher war ich schon etwas enttäuscht, dass ich so gar nichts davon hatte. Aber klar ist, wenn du nicht teilnimmst, gewinnst du garantiert nicht. Solltest du nun also nächstes Jahr mitmachen?

Wenn dein Buch zum passenden Zeitpunkt fertig ist, kostet es nichts, wenn du es teilnehmen lässt (außer die Exklusivität). Sei aber nicht enttäuscht, wenn es dich nicht weiterbringt. Ist dein Buch vorher fertig oder bekommst du es nur unfertig auf den Markt, wenn du den Zeitraum anpeilst, nimm den Veröffentlichungstermin, der für dich passt.

So verging dann der heiße Sommer, in dem ich fleißig am zweiten Band der Reihe arbeitete und darauf hoffte, dass dieser die Verkäufe antreiben würde. Viele Käufer schrecken schließlich davon zurück, einen ersten Band zu kaufen, wenn es noch keinen zweiten gibt. Kurz vor der Veröffentlichung des zweiten Bandes hatte ich dann nahezu keine Verkäufe mehr.

Aber mit einer weiteren Preisaktion zur Veröffentlichung des Folgebandes hatte ich dann endlich die ersehnten 100 zahlenden Leser begeistert. Was habe ich also daraus gelernt?

Buchmarketing ist ein langfristiges Geschäft.

Es reicht nicht aus, zum Start ein paar Beiträge auf Social Media zu posten, um ein Buch auch gut zu verkaufen. In manchen Genres mag das funktionieren (siehe Beispiele anderer Autoren weiter unten), aber selten funktioniert das wirklich bei Buch 1.

Mit Bloggern und Rezensenten waren es natürlich insgesamt deutlich mehr Leser, aber diese Exemplare haben weder für das Ranking noch für meine Kasse etwas beigetragen.

Insgesamt dauerte es somit knapp 4 Monate bis ich 100 Exemplare von Moorkamps erstem Fall an zahlende Leser gebracht hatte. Seitdem läuft es etwas besser. Die Buch Berlin, die ich als Ausstellerin besucht habe, hat mir auch einige neue Leserinnen und Leser eingebracht, die mich anders vielleicht nicht gefunden hätten.

Inzwischen vertreibe ich das Buch auch nicht mehr Amazon exklusiv, sondern bin damit auch in den Shops vertreten, die ihre Bücher über Tolino beziehen. Die Verkäufe verhalten sich seitdem noch einmal komplett anders. Der Schritt hat sich für mich gelohnt. Warum und wie sehr erkläre ich mal an anderer Stelle, denn das würde den bereits 3.000 Wörter starken Rahmen dieses Beitrags sprengen.


Viele Selfpublisher behaupten, für sie sei der eBook-Markt der einzig Wichtige. Das kann ich aus meiner Erfahrung so nicht unterschreiben. Ich verkaufe bei beiden Bänden meiner Cosy Crimes relativ viele Taschenbücher. Sicher sieht das anders aus, wenn das eBook nur ein Zehntel des gedruckten Buches kostet, aber auf dieses Spiel möchte ich mich nicht einlassen.

Mein Einkommen aus dem Buchgeschäft ist noch immer jenseits der Gewinnzone. Aber es teilt sich ziemlich gleichmäßig auf Direktvertrieb, ebook-Verkäufe, eBook-Ausleihen und Taschenbuchverkäufe über Amazon auf.

Für 2019 lautet also mein Hauptziel aus dem Lebensbereich „Bücher schreiben“:

Erreiche die Gewinnzone.

Was bislang leider keins meiner Bücher geschafft hat, ist ein Sprung in einen relevanten Bereich der Bestsellerlisten. Nur so wird man auch von Lesern gefunden, die nicht explizit nach dem Buch gesucht haben. Deshalb musste ich mir bislang jeden Leser selbst erschließen. Das ist wirklich viel Arbeit und ich wünschte mir, mir gelänge auch mal der Aufstieg in die Rankings, um dort Leser zu erreichen, die ich auf Facebook und den Messen einfach nicht erwische.

EDIT: 2020 habe ich mit Moorkamps Fällen vierstellige Leserzahlen erreicht. Das Taschenbuch ist unabhängig von Amazon überall im Buchhandel vertreten und es gibt ein Hörbuch. Meine Steuererklärung 2019 wird zeigen, ob ich auch die Gewinnzone erreicht habe 😉


Wie es anderen Autoren mit ihren ersten 100 Verkäufen ergangen ist, habe ich für dich in Erfahrung gebracht. Ich gab ihnen nur diesen Satzanfang „Meine ersten 100 Bücher verkaufte ich…“ und alles andere war ihre Sache. Wie sie sich fühlten, wie es geklappt hat und welche skurrilen Geschichten sich um die ersten Verkäufe ergeben haben? 

8 Selfpublisher verraten, wie sie ihre ersten 100 Bücher verkauften

Mo Kast schreibt Contemporary, Young Adult, LGBT

Wenn man im Austausch mit anderen Autoren steht, vergleicht man sich. Vor allem am Anfang. Ich habe erst meinen Roman veröffentlicht, als Print für Messen und etwas später auch als Ebook über Amazon, weil ich hatte das Ding ja eh schon fertig. Ganz ehrlich, ich habe mir lange keine Gedanken gemacht über Verkaufszahlen. Das einzige was ich wissen wollte: Hab ich meine Kosten wieder drin? Ja? Perfekt. Jetzt mach ich mit jedem weiteren Buch dieser Auflage erst mal Gewinn. Yay!
Aber dann bin ich tatsächlich wieder mehr in Kontakt mit anderen Autoren getreten. Das ist schon ein bisschen so ein Schwanzvergleich. Wie viel, wie lang… Aber auch ein Grund Bilanz zu ziehen. Nach nicht einmal einem Jahr rein über Messen und Conventions über hundert Hardcoverausgaben von meinem Debütroman verkauft. Wow! Nicht schlecht. Die Amazon-Bilanz, die Zahlen, die anderen Selfpublisher interessieren, war da deutlich ernüchternder. Sicher, dort hab ich mehr verkauft, aber das verdiente Geld war eher … na ja, Taschengeld. Deshalb meine Erkenntnis: Es gibt nicht DEN richtigen Weg, wenn es um die eigenen Projekte geht. Auch unkonventionell und fernab von Rankings und Sternebewertungen kann man seine persönlichen Erfolge feiern.


Danara DeVries schreibt Urban Fantasy

Die ersten 100 Verkäufe liefen erstaunlich gut. Innerhalb der ersten drei Monate nach Veröffentlichung habe ich fast 140 mal meinen Erstling verkauft. Aber ich hatte auch vor der Veröffentlichung schon mächtig Werbung gemacht. Das Buchcover gezeigt, mich in einschlägigen Gruppen rumgetrieben und eine autorenseite aufgebaut. Ich habe das Cover professionel gestalten lassen. Ich denke, das hat auf jeden Fall geholfen.


Christine Weber schreibt Fantasy

Meine ersten 100 Bücher habe ich 46 Tage nach meiner Erstveröffentlichung verkauft (und ja, das habe ich gerade wirklich nachgerechnet, weil es mich selbst interessiert hat *lach*). Es war – und ist nach wie vor – viel Arbeit, sein eigenes Buch im Gespräch zu halten, ohne Lesern damit auf die Nerven zu gehen. Allerdings macht es mir unglaublich Spaß, mich in Beiträgen auf sozialen Netzwerken und bei sonstiger Werbung kreativ auszutoben – und gerade diese Kreativität und Ausdauer macht uns Autoren doch aus, oder nicht?

Gabi Rüther schreibt Fantasy

Die ersten 100 verkauften Bücher hatte ich 6 Wochen nach der Veröffentlichung meines ersten Romans und 2 Wochen nach der meines Zweiten. (Beide lagen schon ein paar Jahre fertig in der Schublade, ich hatte mich nur nicht getraut.)
Meine Reaktion? Erstaunen, Fassungslosigkeit und dann unbändiger Jubel!
Klar waren knapp die Hälfte der Käufe von Bekannten, aber es waren auch „Wildfremde“ darunter. Damit hatte ich nicht gerechnet, denn eigentlich hab ich alles falsch gemacht. Kein Verlag, kein professionelles Lektorat oder Korrektorat und ein selbstgebasteltes Cover : )
Veröffentlichung mit 0,00€ Budget über KDP.
Das ist jetzt gut 3 Jahre her und es hat trotzdem funktioniert. Mit den Einnahmen habe ich die Bücher überarbeitet und sie in die halbfertigen Projekte in besagter Schublade investiert. Ich hab ne FB Seite erstellt, ne Homepage gebastelt, mich im Netz verstreut und Blogger gefunden.
Diesen Oktober hatte ich dann noch einmal die magische 100 – an einem einzigen Tag. Keine Ahnung was da los war, hatte ich danach nicht annähernd noch einmal, aber unbändig gejubelt hab ich trotzdem : )

Gabi Büttner schreibt Dystopien

Genau das war mein Ziel, als ich vor nunmehr drei Jahren beschloss, meine Bücher endlich zu veröffentlichen. 100 Leser finden. Das klingt im ersten Moment nicht viel, aber ich war eine völlig unbekannte Autorin, ohne großartige Kontakte oder gar Ahnung von Marketing. Dazu mit dem ersten Band einer dystopischen Reihe und ich wollte, dass 100 unbekannte Menschen mein Buch lesen? Das war für mich eine unglaubliche Zahl – die ich nicht nur erreicht, sondern übertroffen habe. Mehr noch. Ich habe wundervolle Menschen kennengelernt. Leser, Autoren, Blogger, die mit mir in Kontakt getreten sind. Autorenpartnerschaften sind entstanden, tolle Zusammenarbeit, ein Verlagsvertrag über eine andere Reihe, die ich unter Pseudonym mit einer befreundeten Autorin geschrieben habe, Freundschaften. Noch immer zähle ich nicht zu den bekanntesten Autoren, dennoch ist es – für mich – unglaublich, was ich erreicht habe und ja, ich bin stolz darauf. Alles begann mit dem Ziel 100 Bücher als Selfpublisher zu verkaufen. Eine Entscheidung, die ich nie bereut habe 😊

Anonyme/r Autor/in im Genre Regionalkrimi

„Tja, wie war das? Es sah richtig toll aus – 100 Bücher. Bei mir innerhalb von ein paar Tagen für das vierte Buch. Super. Die gehen dann wohl zu den Online-Verkäufern und endlich gibt es dort genug und nicht immer so ein Quatsch wie „lieferbar in 1 – 3 Monaten“, obwohl es doch nur drei bis fünf Tage dauert. Endlich wird nicht in sonstwo statt in Deutschland gedruckt und ordentliche hochwertige Bücher an die Leser geschickt. Doch dann, dann sah ich wieder einmal, wie viel mir das brachte – 100 Bücher! Keine € 50,- hatte ich auf meiner Abrechunungsliste. Da fragt man sich, wer den größten Batzen der € 1.100 wohl bekommt. Und irgendwann die Sorge, was ist, wenn die gar nicht alle vom Handel verkauft werden. Dann bezahl ich die Rückkehrer zum Dienstleister unfröhlich zurück. Zum Glück nur so ein paar Euro. Das sollte machbar sein.“

Christine Striebel schreibt Ratgeber

Im November 2017 wurde mein Buch [Anm. Titel von der Redaktion entfernt] bei tredition veröffentlicht. Der Verlag machte einen Pressebericht, wobei ich nicht genau weiß, wo der Bericht überall veröffentlicht wurde. Ansonsten liegt die Werbung bei mir. 
Ich habe per e-mail, Telefon, facebook (Foren, Gruppen) und Psychologen auf das Buch aufmerksam gemacht. Im Juni 2018 habe ich die Schallmauer mit 100 Exemplaren (Buch und e-Book) durchbrochen.
Manchmal bin ich sehr traurig, dass mein Buch so langsam bekannt wird. Denn ich weiß, es ist gut und hilfreich. Denn ich habe durchweg auf Dramenberichte verzichtet. Selbst in schwierigen Momenten im Buch lasse ich die Hoffnung auf Verbesserung durchblitzen. Ein Durchbruch wäre es, wenn das Buch in Buchhandlungen im Sortiment wäre. Denn wenn es gesehen wird, wird es auch gekauft. Da bin ich mir sicher!
Deshalb mein Wunsch: 100 Buchhändler haben mein Buch [Anm. Titel von der Redaktion entfernt]  im Regal stehen.

I.L. Krauß schreibt Kinderbücher und historische Romane

Mein erstes Buch war ein Kinderbuch bei einem Kleinverlag. Der Verkauf war – sagen wir, eher zäh.

Das zweite Buch habe ich als Selfpublisher veröffentlicht. Erst mal haben das Buch meine Mama, meine Tante und drei oder vier Freunde gekauft. Dann passierte eine Weile lang nichts. Ich habe erst mal weiter geschrieben.

Das dritte Buch habe ich ebenfalls als SPler veröffentlicht, und wieder ging es nur schleppend. Selbstzweifel und Ähnliches wurden lauter. Eines Tages plötzlich klingelte das Telefon, und eine Dame meldete sich, sie sei Besitzerin einer Buchhandlung. Ob sie mein Buch über mich beziehen könne. Ich – total überrollt – sagte, na klar, wie viele sie denn benötige. Zugleich überlegte ich, wie viele ich noch daheim hatte. Zehn waren es, genau die zehn, die ich bestimmt sechs Monate zuvor bestellt hatte und die seitdem im Regal verstaubten.
Achthundert, meinte sie.
Erstmal wusste ich gar nicht, was ich sagen soll. Dann antwortete ich: „Werden in Kürze geliefert.“ Im Internet habe ich eine Druckerei rausgesucht, habe die 800 Bücher in Auftrag gegeben und an die Buchhandlung liefern lassen.
„Das ist ein Trick“, sagte meine Mutter. „Die haben dich nur verarscht.“
„Glaube ich nicht“, sagte ich. „Die kriegen jetzt 450 Kilogramm Bücher geliefert. Selbst wenn sie nicht bezahlen – die Paletten stehen bei denen dann vor der Tür. Wenn das ’ne Verarsche war, dann haben die sich selbst ins Knie geschossen.“

Es war kein Trick. Kurze Zeit später bekam ich mein Geld. Die 800 Bücher hat ein Großkunde bei denen bestellt, vermutlich als Weihnachtsgeschenk für Kunden oder Mitarbeiter oder so was.

Natürlich kann man jetzt sagen: Das passiert mir aber nicht. So was passiert nur einmal.

Mir ist es auch nur einmal passiert. Aber ich habe daraufhin von meinen anderen SP-Büchern auch größere Mengen drucken lassen (nicht 800, sondern zwischen 75 und 150). Und dann bin ich losgezogen und habe Lesungen gehalten. Das mache ich immer noch. Anfangs waren es Lesungen ohne Gage, bei denen ich vielleicht fünf Bücher verkauft habe. Heute, drei Jahre später, bekomme ich eine Gage und verkaufe im Schnitt 20-30 Bücher nach einer Lesung.

Und wie kommt man an eine Lesung?

Freundlich nachfragen. In der örtlichen Bücherei, in der Buchhandlung. Bei wohltätigen Veranstaltungen. Beim Weihnachtsmarkt. Bei Kinder- und Jugendbüchern an Schulen. Vor allem kleinere Einrichtungen sind manchmal froh, wenn ein Autor auch mal ohne „große“ Gagenforderung vorliest. Und dann: Gut vorlesen. Irgendwann spricht sich das ein bisschen herum.

***Vielen Dank an alle Autoren, die ihre Erfahrungen zu diesem Beitrag beigetragen haben. ***

Erfolg kommt (meist) nicht über Nacht

Wie du siehst, kann es je nach Genre und dem Weg, den du beschreitest, ganz unterschiedlich laufen. 100 Bücher sind ein Anfang und aller Anfang ist bekanntlich schwer. Ich wünsche dir, dass es bei dir gut läuft und dass nach deinen ersten 100 noch viele weitere Verkäufe folgen mögen.

Schreibt mir doch gerne in die Kommentare, wie es bei euch lief oder was ihr aus diesem Beitrag für euch mitnehmt!

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