Erin fragt… Autorin Veronika Serwotka

Veronika Serwotka ist 24 Jahre alt und blickt bereits auf etwa 10 Jahre Erfahrung im autorenbild
Buchgeschäft zurück. Während andere 13 Jährige sich höchstens als Leser in Buchhandlungen
herumtreiben, begann sie in dem Alter ihren ersten Roman zu schreiben, den sie zwei Jahre später sogar veröffentlichte. „Ewan – Im Bann der Magier„(2007) bekam drei Jahre darauf mit „Ewan – Schicksalswege„(2010) auch noch einen zweiten Teil. „Goldener Vogel – Die Freiheit der Weltmeere“ (2010) erschien ebenfalls im gleichen Jahr. Danach wurde es eine Weile ruhiger um die junge Autorin.

coverwyvern
Seitdem hat sie nicht nur ihre Schule abgeschlossen, eine Ausbildung zur MTAF gemacht und ein Fernstudium zu Drehbuchautorin absolviert – Filme sind eine weitere Leidenschaft von ihr – sondern auch ein Studium begonnen.

In diesem Jahr ist mit ihr neustes Buch „Wyvern – Das
Streben des Jägers“ erschienen, welches der erste Teil einer Trilogie ist.

Wenn du mehr über Veronika erfahren möchtest, schau dich doch mal auf ihrer Facebookseite um.

Wie hat dein Umfeld darauf reagiert als du mit 15 deinen ersten Roman veröffentlicht hast? Und wie hat das deine persönliche Entwicklung beeinflusst?

Es stimmt, ich habe meinen ersten Roman direkt mit dem Ziel geschrieben, ihn auch zu veröffentlichen. Ich war damals noch extrem jung und entsprechend unerfahren. Meine Eltern haben anfänglich nicht daran geglaubt, dass ich meinen Dickkopf durchsetze, aber das habe ich getan und die ganze Familie war stolz und hat ordentlich Werbung gemacht.

In der Schule wurde ich fortan als heimliche Streberin angesehen, was ich wirklich nicht war. Zwischen Anerkennung und Neid war meistens kein großer Unterschied. Ich war immer eher der eigenbrötlerische Typ gewesen und dieses Verhalten meiner Mitschüler hat das noch intensiviert. Geändert hat sich das erst Jahre später, als ich mit der Schule fertig war.

Wie lange hat es gedauert, bis du einen Verlag für dein Projekt gefunden hast?

Da ich mein Manuskript zuerst Publikumsverlagen angeboten und die mit ihrer Antwort schonmal ein halbes Jahr warten, sehr lange. Ich habe unzählige Absagen bekommen, bis sich schließlich ein kleiner Verlag meines Buches angenommen hat. Wenn ich zurückdenke, hat das bestimmt ein Jahr gedauert.

Welchen Einfluss hattest du bei deinen Büchern z.B. auf die Covergestaltung?

Das Cover des Verlages war so schrecklich, dass ich eine befreundete Grafikdesignerin gefragt habe, ob sie mir eines machen kann. Die Motive habe ich ausgesucht, ihren Stil konnte ich aber natürlich nicht beeinflussen.

Wie würdest du deine bisherigen Werke in jeweils einem knappen Satz beschreiben?

Ewan – Im Bann der Magier„: Ein junger Knappe nimmt seine Schöpferin, mich, an die Hand und bestreitet mit ihr gemeinsam den Weg des Erwachsenwerdens, in einer Welt voller Magie und Gefahren.

Ewan – Schicksalswege„: Aus dem Knappen ist ein feuerbeherrschender Ritter geworden, der als Auserwählter in einer fremden Welt für Frieden und gegen seine früheren Dämonen kämpft.

Goldener Vogel – Die Freiheit der Weltmeere„: Eine Frau, die über eine Piratenmannschaft herrscht, bekommt Konkurrenz von ihrem ehemals besten Freund und gerät dabei in den Strudel ihrer Vergangenheit.

Wyvern – Das Streben des Jägers„: Tarik van Cohen kämpft als ewiger Schüler des Jägerordens um die Anerkennung in der Steppenstadt Canthar und somit gegen die rebellische Ader seines kleinen Bruders Quirin, der heimlich einen der bestialischen Wyvern aufzieht.

Für wen schreibst du?

Eine Frage, die man gar nicht so leicht beantworten kann. Früher hätte ich wahrscheinlich geantwortet: für mich. Heute schreibe ich, um Zeit mit meinen Charakteren in ihren Welten zu verbringen und mich durch sie auch in der Wirklichkeit inspirieren zu lassen. Es wäre allerdings egoistisch von mir dabei zu bleiben, deswegen schreibe ich auch für meine Leser, die tapfer ein Jahr auf die Fortsetzung von Wyvern warten und nicht müde werden, mich danach zu fragen. Ich gebe offen zu, da steigt die Motivation um ein Vielfaches.

Wie versuchst du, neue Leser für deine Bücher zu begeistern?

Richtig Werbung mache ich für meine Bücher tatsächlich erst seit gut einem Jahr, mit der Veröffentlichung von „Wyvern – Das Streben des Jägers“. Ich betreibe social-media Seiten und habe eine eigene Homepage, suche mir Lesungen und gehe auf Buchmessen und Conventions, möglichst auch mit eigenem Stand.

Der persönliche Kontakt über Lesungen und Buchmessen ist mir besonders wichtig, da die Leser mich hier nicht nur als Bild auf facebook, sondern auch als Menschen erleben können. Es macht einfach viel mehr Spaß, als den ganzen Tag bloß hinterm Schreibtisch zu hocken.

Wie empfindest du die Lesungen?

Lesungen finde ich abgefahren und machen riesig Laune! Ich liebe es, mit den Hörern zu interagieren, sie einzufangen und mich von den Leuten löchern zu lassen. Besonders in Schulklassen macht es total Spaß. Kinder stellen einfach die besten Fragen.

Kannst du bei den Lesungen auch Verkäufe generieren oder dienen sie im Moment eher der Steigerung deiner Bekanntheit?

Bisher konnte ich dadurch immer auch einige Exemplare aus dem vorgelesenen Werk verkaufen. Selbst in Schulklassen habe ich anschließend ganze Bestellungen erhalten. Das ist richtig schön, aber der Spaß dabei ist unbezahlbar.

Hat dir das zusätzliche eBook bei dem Auftakt deiner Wyvern-Reihe zu mehr Lesern verholfen oder schätzt du diesen Einfluss als gering ein?

Ich habe grob geschätzt ebensoviele Prints wie eBooks verkauft. Der Einfluss ist hoch, das Risiko auch.

Hast du dir beim Angebot des eBooks für die Wyvern-Reihe darüber Gedanken gemacht, wie du damit umgehen wirst, dass möglicherweise Menschen illegal dein Buch laden?

Natürlich und ich sehe das Ganze sehr kritisch. Der Schaden für mich, als noch relativ unbekannte Autorin, ist dabei zwar prozentual geringer als beispielweise bei einem Bernhard Hennen, der davon seine Familie ernähren muss. Die Tatsache aber, dass es Leser gibt, die nicht einmal bereit sind, den lächerlichen Preis von eBooks zu zahlen, stimmt mich sehr traurig. Als Autor investiert man sehr viel Zeit und Mühe in sein Projekt und ist über die Anerkennung eines gekauften Buches, oder eBooks total glücklich.

Deine kritischste Amazon-Rezension für Wyvern – Das Streben des Jägers hat 3 Sterne bekommen und bemängelt einen „fehlenden roten Faden“ wegen der verschiedenen Handlungsstränge, trotz „fantastischer Geschichte“ und „authentischen und liebevoll gestalteten Charakteren“.

Wie gehst du mit solchen Rückmeldungen um?

Ich mache mir immer im Vorfeld Gedanken, welche Kritikpunkte man an meinem Buch aufführen könnte. So kann ich mich gedanklich bereits darauf einstellen. Jeder ist anders, jeder mag andere Dinge an einer Geschichtee.

Die erwähnte Rezension ist für mich nur der Beweis dafür. „Wyvern“ ist der Auftakt zu einer Trilogie, er sollte in die Geschichte und die Charaktere einleiten, darauf habe ich Wert gelegt. Dass es keinen Roten Faden geben soll ist für einen Autor natürlich ein hartes Urteil, bisher aber auch eine Einzelmeinung und für mich absolut ok. Es wird immer Rezensionen geben, die aus dem Rahmen fallen, gegen die man nichts machen kann. Manche lesen solche Kritiken gar nicht erst, ich entscheide für mich, ob ich daraus etwas Konstruktives ziehen kann, oder nicht.

Was können deine Leser in Zukunft von dir erwarten?

Ich habe viel vor, auch was Lesungen betrifft. Ich werde unter anderem beim „Festival Fantasia“ im Harz auftreten, ebenso wie bei den „Tübinger Tolkien Tagen“ – nur um mal zwei zu nennen. Die genauen Termine gibt es auf meiner Homepage unter www.veronika-serwotka.de.

Außerdem wünschte ich, ich könnte mein neustes Projekt bereits verraten, aber so ist es ja meistens mit großen Neuigkeiten. Auf jeden Fall wird 2017 erstmal der zweite Teil von Wyvern erscheinen und vielleicht – das ist eigentlich geheim, also pscht – wird es zu Tariks Schwester einen Spin-off geben.

Ich wünsche dir noch ganz viel Erfolg und Spaß in deiner weiteren Autorenkarriere und bedanke mich für das gelungene Interview!

Hier findest du die anderen Interviews dieser Reihe: Erin fragt… Die Interview-Reihe

Lesergewinnung Autoreninterview Veronika Serwotka

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