5 Dinge, die du bei deiner Vorbereitung auf den NaNoWriMo nicht vergessen solltest

Der National Novel Writing Month steht mal wieder vor der Tür. Egal, ob du dir 50.000 Wörter vorgenommen hast, verdoppelst oder nur einen Bruchteil davon auf deiner Agenda stehen, sicher wird es für dich und deinen Alltag eine Herausforderung. Denn genau darum geht es doch beim NaNoWriMo.

Dir bleiben noch ein paar Wochen, um dich optimal auf diese 30 intensiven Schreibtage vorzubereiten, deshalb möchte ich, dass du aus meinen 5 größten Fehlern lernst, bevor der November startet.

Tipp 1: Gehe schuldenfrei in den Monat

Du wolltest noch dieses Testlese-Projekt für deine Autorenfreundin machen. Kein Problem, das kriegst du nebenbei noch unter. Und dann ist da noch die OnlineBuchmesse, bei der du eine Lesung hältst – na ja, das ist ja nur ein Abend. Das kriegst du auch noch hin. Die neue Instagram-Strategie wolltest du auch planen, damit dich endlich wieder neue Leser finden…

All solche Sachen standen schon auf meinen To Do Listen und für gewöhnlich ist im November sogar die BuchBerlin, bei der ich Stammgast bin. Weitere 2 Tage, an denen ich nicht schreiben kann.

Irgendwann wird es zu viel. Vielleicht hast du tatsächlich Luft im NaNo, um sowas reinzudrücken, aber willst du wirklich mit diesen Schulden bei deiner Freundin, deiner Autorenmarke und schlimmstenfalls auch noch bei deiner Familie starten, weil da ja auch noch der Laternenumzug vom Kindergarten und dies das Ananas anliegt?

Ich rate dir eindringlich, erledige alles, was sich irgendwie vorziehen lässt, noch im Oktober und starte schuldenfrei in den Schreibmonat.

So kannst du all deine freie Energie auf dein Projekt konzentrieren. Multitasking wird meiner Meinung nach von der Gesellschaft massiv überschätzt. Mach eine Sache jetzt richtig und alle anderen Sachen zu einem anderen Zeitpunkt!

Tipp 2: Bereite dich (und dein Umfeld) mental vor

Mentale Vorbereitung klingt wie eine leere Worthülse, nicht wahr? Aber hierbei geht es darum, Hürden zu verringern, die dir das Erreichen deines NaNo-Ziels unnötig schwer machen. Ich weiß, wie gern ich mich selbst sabotiere, indem ich auf dem Weg zum Ziel noch mal das Ziel in Frage stelle. Und ich weiß, wie schwer es mir fällt zu schreiben, wenn meine Familie ständig nach mir oder nach „Mama, ich habe soooo Hunger“ verlangt. Dank meinem stetigen Scheitern habe ich Lösungen entwickelt, an denen ich dich gerne teilhaben lasse.

Überlege dir Belohnungen für die Erreichung deines Ziels. Diese coole Autorentasse, das NaNo-Sweatshirt? Ein neues Stickerei für dein Bullet Journal? Eigentlich eignet sich alles als Belohnung, was dir Freude macht und eine verhältnismäßige Größe hat. Du musst ja nicht gleich die Kreuzfahrt in die Karibik buchen, wenn du deine 50.000 Wörter getippt hast. Das ist vielleicht eher eine Belohnung für 12 veröffentlichte Bücher in 12 Monaten. Aber deine Belohnung sollte nichts sein, was du dir sowieso kaufen würdest. Sie dient dazu, dich auf dem Weg zu halten, auch wenn dir plötzlich entfällt, warum du unbedingt die 50.000 Wörter schreiben wolltest. Dafür muss sie stark genug sein, deinen inneren Schweinehund in die Schranken zu weisen.

Vielleicht hast du auch eine Familie (ich nenne sie meine äußeren Schweinehunde), der es viel abverlangt, wenn sie in den Stunden, die du zusätzlich hinter deinem Bildschirm verbringen wirst, ohne dich aushalten muss. Herzlichen Glückwunsch: Du wirst geliebt. Vielleicht überlegst du dir auch eine Belohnung für deine Lieben, wenn sie dir helfen, dein Ziel zu erreichen.

Wie wäre es beispielsweise mit einem Besuch im Spaßbad für die ganze Familie am 01.12., wenn du deine 50.000 Wörter geschafft hast? Sicher weißt du viel besser, welches Zeitgeschenk deinen Lieben eine Freude machen würde als ich. Überleg dir eine schöne, verhältnismäßige Belohnung für euch gemeinsam und kommuniziere sie.

Jetzt haben wir die Belohnungen abgehakt, aber mir fallen noch zwei weitere Mittel zur mentalen Vorbereitung ein. Lege dir eine Schreibplaylist an – am besten befinden sich darauf nur Songs, die du zum Schreiben hörst.

Tipp 3: Bereite dein Buch und dein Ergänzungsmaterial optimal vor

Es ist der No-Editing-Month. Für ein optimales Ergebnis ist also Vorbereitung extrem wichtig. Wir sind hier sowieso mitten in der Vorbereitung. Geh doch gleich noch einen Schritt weiter und bereite auch dein Buch vor. Wie plottest du gern? Gibt es eine Plottechnik, die du immer schon mal ausprobieren wolltest?

Nutze sie.

Ich rate dir dazu, dir eine Handlung, die Figuren, ihre Motivationen und die Schauplätze zu überlegen, die du in deiner Geschichte behandeln willst. Lass überall auf deinen rohen Plänen Freiräume, damit du im November Dinge hinzufügen kannst, die sich unterwegs ergeben.

Du musst nicht alle Haarfarben, Augenfarben und lebensverändernden Ereignisse vorher kennen. Du brauchst nur einen Platz, wo du sie schnell hinschreiben kannst, wenn sie dir einfallen.

Zu deiner Buchvorbereitung zählt auch ein Gefühl für die Stimmung zu bekommen. Was ist das für eine Geschichte und wie möchtest du sie erzählen? Lege dir ein Moodboard an, das die Stimmung einfängt, die in deinem Schreibprojekt herrschen soll.

Tipp 4: Starte etwas Neues

Im November etwas Angefangenes zu beenden, erscheint verlockend. Ich habe es oft genug probiert. Beenden ist immer super! Aber es ist nicht das gleiche, wie ein neues Projekt zu beginnen und zu beenden!

Die Befriedigung etwas komplett in einem Monat erschaffen zu haben, ist ungleich größer. 2021 werde ich das endlich mal wieder versuchen.

Natürlich geht das nicht, wenn du Releasepläne hast, die dir längst über den Kopf gewachsen sind und dir keinen Monat zum Atmen lassen. So bei mir 2020. Ich hätte unheimlich gern eins der kürzeren Projekte in Angriff genommen, die ich im Kopf hatte, aber dank der ersten Staffel von High Fashion Mystery, die im Januar an den Start ging und deren Folgen im vierwöchentlichen Rhythmus erschienen, war das einfach nicht möglich. Ich habe das Beste aus meinen Möglichkeiten gemacht, aber es war eben nicht das gleiche, wie ein neues Projekt.

Tipp 5: Plane deinen Monat

Der Monat November hat 30 Tage – rechnerisch zumindest. Das hieße 30 Schreibtage für dich. Damit brauchst du an jedem Tag 1.667 Wörter, um am Monatsende deine 50.000 Wörter zu schaffen.

Jetzt werden wir mal realistisch! Schreibst du wirklich an 7 Tagen die Woche? Kannst du das an allen Tagen im November bringen?

Wie wäre es, wenn du von vornherein einplanst, dass du an Tag X sowie an Tag X und Z nicht schreiben wirst, weil A oder B da stattfindet?

Vielleicht weißt du auch, dass du an Wochentagen immer produktiver bist als am Wochenende – oder umgekehrt. Warum planst du dein Schreibpensum nicht entlang deiner Stärken, statt dir einen Kalender aufzuzwingen, der nicht zu dir passt?

Es geht nicht darum, dass du täglich 1.667 Wörter schreibst, sondern darum, dass du lernst ein hohes Schreibpensum in dein Leben zu integrieren. Der NaNo will dir zeigen, dass du es schaffen kannst! Also mach es ihm und dir nicht zu schwer. Du schreibst von Mittwoch bis Sonntag und Mittwoch bis Freitag schaffst du mehr als Samstag und Sonntag? Wunderbar. Setze dir deine Schreibziele taggenau und plane sie in deinem Kalender. Mittwoch bis Freitag je 3.000 Wörter und Samstag und Sonntag nur 1.500 und du erreichst dein Ziel genauso sicher wie alle Täglichschreiber auch.

Das waren meine 5 Tipps für deine NaNo-Vorbereitung. Jetzt bleibt mir nur noch, dir viel Erfolg zu wünschen.

Wenn du ein paar Inspirationen oder noch etwas Motivation brauchst, schau doch mal in diese 30 NaNo-Projekte aus 30 Federn vom letzten Jahr.

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